DER PROPHET MOSES (A.S) UND DIE BUNDESLADE

Einführung

Die Geschichte der Menschheit könnte als eine Geschichte der Propheten betrachtet werden. Gottes Offenbarungen sind den Menschen im Lauf der Geschichte durch Seine Gesandten überbracht worden. Diese Botschafter sprachen zu den Menschen von dem Herrn und überbrachten ihnen das Wort ihres Schöpfers.
Allah beschreibt im Quran in allen Einzelheiten die Mühsal einer Reihe von Propheten, die die Botschaft des Herrn überbrachten. Das Elend, dem sie sich gegenüber sahen, die Auswege die sie fanden und ihr beispielhaftes Verhalten werden genau beschrieben. Allah teilt uns mit, was Seine Gesandten erdulden mussten, um den Menschen ein Beispiel zu geben, denn der Kampf Seiner Gesandten und ihr vortrefflicher Charakter können den Menschen von heute als Vorbild dienen.
Allah vermittelt uns im Quran neben der Lebensgeschichte und den Erfahrungen Prophet Muhammads (s.a.w.s) auch die von Prophet Jesus, Salomon, Joseph, Noah, Abraham und vielen anderen Propheten. Wir können beispielsweise sehr viel lernen aus der rechten Lebensführung des Propheten Joseph, aus seiner klugen Einsicht in die Psyche des Menschen, die zu studieren er ausgiebig Gelegenheit hatte, als seine Brüder ihn in den Brunnen warfen, als er in die Sklaverei verkauft wurde, als er als Sklave im Palast von Pharao aufgrund falscher Anschuldigungen ins Gefängnis geworfen wurde und als er später ins Amt des Finanzministers berufen wurde.

Ein weiteres wichtiges Beispiel gibt uns der Prophet Abraham, der von Allah im Quran als "...ein schönes Vorbild für euch..." genannt wird, wegen seiner Gewissenhaftigkeit, seiner Nachsicht, seines Gottvertrauens und seiner besonderen Hinwendung zu Gott, als er ins Feuer geworfen wurde.Der Prophet, der im Quran am häufigsten genannt wird, ist Moses. 34 Quransuren beziehen sich auf ihn. Umfassende Informationen über das Leben von Moses finden wir in drei der längsten Suren: al-A'raf, Ta Ha, and al-Qasas. Sie geben genaues Zeugnis über seinen Streit mit Pharao, der schon während seiner Kindheit begann. Allah schildert in diesen Suren auch sehr detailliert das üble Verhalten seines Volkes und seine Mühen, ihnen die Botschaft zu überbringen. Sein selbst unter den schlimmsten Umständen unerschütterlicher Mut wird den Menschen als Vorbild anempfohlen.
In diesem Buch werden wir das Leben Prophet Moses untersuchen, so wie es von Allah im Quran beschrieben ist. Wir werden die Ereignisse, die er durchlebte, nachvollziehen. Wesentlich dabei ist, dass die Geschehnisse im Leben des Propheten Moses nicht als Ereignisse einer fernen Vergangenheit betrachtet werden sollten, sondern als Vorgänge und Beispiele, die ein Licht auf unser eigenes Leben von heute werfen.

Die Herrschaft Pharaos in Ägypten und die Lebensbedin-gungen der Kinder Israels


Neben den Stadtstaaten Mesopotamiens ist die ägyptische Zivilisation eine der ältesten der Geschichte. Das alte Ägypten verfügte über die am besten organisierte soziale und politische Ordnung jener Zeit. Die Erfindung der Schrift um 3000 v. Chr., die Bewässerung durch den Nil, die Wüsten, die das Land als natürlichen Verteidigungsgürtel umgaben, waren die hauptsächlichen Faktoren, für diese erfolgreiche Entwicklung.
Diese große Zivilisation wurde jedoch beherrscht von einem Pharao, dessen Regierung im Quran als eindringliches Beispiel für die Irrwege der Menschen beschrieben wird. Die Menschen handelten hochmütig gegen Gott, wandten sich ab von ihm und leugneten die Wahrheit. Aus diesem Grund konnten selbst ihre überlegene Zivilisation, ihre fortschrittliche soziale und politische Ordnung und ihre militärische Stärke sie nicht vor der Vernichtung bewahren.
Die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Ägyptens fanden im Zusammenhang mit der Anwesenheit der Kinder Israels statt.
Israel ist ein anderer Name für den Propheten Jakob. Die Söhne Jakobs hatten den Stamm der "Kinder Israels" begründet, die später als "Juden" bekannt wurden. Die Kinder Israels wanderten zu Zeiten des Propheten Joseph, des jüngsten Sohns von Jakob, in Ägypten ein. Im Quran beschreibt Allah das Leben Josephs ausführlich in der Sure "Yusuf". Schon in seiner frühesten Jugend war er mit vielen, schier unüberwindlichen Schwierigkeiten konfrontiert worden und er war zahlreichen Angriffen und Verleumdungen ausgesetzt gewesen. Später Leben, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, in das man ihn aufgrund falscher Anschuldigungen geworfen hatte, stieg er zum Finanzminister auf. Nach seiner Ernennung erfolgte eine stetige Zuwanderung der Kinder Israels nach Ägypten. Dies ist von Allah im Quran wie folgt beschrieben:
Und als sie bei Joseph eingetreten waren, zog er seine Eltern zu sich und sprach: "Betretet ägypten in Sicherheit, so Allah will!" (Sure 12:99 - Yusuf)
Dem Bericht im Quran zufolge verloren die Kinder Israels, die sicher und friedlich in Ägypten gelebt hatten, im Lauf der Zeit ihren sozialen Status in der Gesellschaft und wurden versklavt. Aus den diesbezüglichen Quranversen wissen wir, dass die Kinder Israels zur Zeit Moses in Sklaverei lebten. Wie von Allah im Quran beschrieben, erschien Moses vor Pharao als "ein Angehöriger eines versklavten Volkes". Die folgende, hochmütige Antwort Pharaos und seines Beraterstabes an Moses und Harun verdeutlicht uns dieses Tatsache:


Eine ägyptische Wandmalerei, die den Einzug der Kinder Israels in Ägypten darstellt
Und sie sagten: "Sollen wir zwei Menschen unseresgleichen glauben, zumal ihr Volk uns unterworfen ist?" (Sure 23:47 - al-Mu'minun)
Wie dieser Vers zeigt, hatten die Ägypter die Kinder Israels versklavt und sie zu ihrer persönlichen Bedienung herangezogen. Um das System der Sklaverei durchzusetzen und aufrecht zu erhalten, wandten die Ägypter verschiedene Methoden der Repression an. Die gesamte israelitische Einwohnerschaft wurde überwacht. Das Wachstum der männlichen israelitischen Bevölkerung schienen die Ägypter als Bedrohung für ihr eigenes Volk anzusehen und wurde unterbunden, während die weibliche Bevölkerung zur Fronarbeit gezwungen wurde. Jene Quranverse, in denen Allah die Kinder Israels direkt anspricht, geben ein Bild der Situation:
Und gedenkt, dass Wir euch vor dem Volke Pharaos retteten, das euch mit schlimmer Pein heimsuchte. Sie erschlugen euere Knaben und ließen nur euere Mädchen am Leben: Dies war eine große Prüfung von euerem Herrn. (Sure 2:49 - al-Baqara)
Und (denkt daran,) dass Wir euch vor dem Volk des Pharao retteten, das euch mit schlimmer Pein bedrängte und euere Söhne tötete und (nur) euere Töchter am Leben ließ. Darin lag eine gewaltige Prüfung von euerem Herrn. (Sure 7:141 - al-A'raf)
Die Religion, die Ägypten vorherrschend war, war ein Erbe der heidnischen Praktiken von Pharaos Vorfahren. Diese unrechte Religion behauptete die Existenz zahlreicher Götter. Pharao wurde zusätzlich als lebender Gott angesehen. Dieser Glaube war es, der Pharao uneingeschränkte Macht über seine Untertanen verlieh. Pharao und seine unmittelbare Umgebung sahen Moses als Bedrohung ihres Lebensstils, der ihnen durch die Religion ihrer Vorfahren gegeben war, denn nach dieser Religion war es Pharao, der alle Macht und Herrlichkeit besaß. Pharaos Vermessenheit, seine Überwachungswut, die Wahrnehmung von Moses und Harun als Rivalen werden deutlich in den folgenden Worten Pharaos und seiner Ratgeber:
Sie fragten: "Bist du zu uns gekommen, um uns von dem abwendig zu machen, was wir bei unseren Vätern vorfanden, damit ihr beide die Macht im Lande übernehmt? Wir glauben euch nicht!" (Sure 10:78 - Yunus)

Die Kinder Israels wurden durch Pharao versklavt und zu Fronarbeit gezwungen

Entsprechend der Religion seiner Vorfahren behauptete Pharao, er sei ein Gott. Er ging sogar so weit, sich als den ranghöchsten unter allen Göttern zu bezeichnen:
Wobei er sprach: "Ich bin euer höchster Herr!" (Sure 79:24 - an-Nazi'at)
Aufgrund ihrer abergläubischen Vorstellungen sahen Pharao und sein Hofstaat sich als heilige Wesen. Ihre Arroganz rührte von dem Umstand her, dass sie sich von Liebe, Fürsorge und Mitgefühl entfremdet hatten, Tugenden, die die wahre Religion als Leitlinie voraussetzt. Eine Folge ihrer Arroganz war, das sie sich in dem Recht glaubten, jede Art Grausamkeit begehen zu dürfen. Ihre Mentalität wird uns in folgendem Vers veranschaulicht:
Zu Pharao und seinen Anführern. Sie aber waren überheblich und ein hochmütiges Volk. (Sure 23:46- al-Mu'minun)
Pharao besaß einen solch großen Einfluss auf die ägyptische Bevölkerung, dass sie ihm bedingungslos folgte. Die Menschen glaubten, Pharao gehöre ganz Ägypten einschließlich des Nils:
Und Pharao ließ unter seinem Volk verkünden: "O mein Volk! Gehören das Königreich von Ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um?" (Sure 43:51 - az-Zukhruf)


Eine Wandmalerei, die Versklavung in Ägypten darstellt. Im Vordergrund ist Pharao mit seinem engeren Hofstaat zu sehen, im Hintergrund die Sklaven mit Stricken um ihre Nacken.
Der Nil wurde zu Recht als die Lebensader Ägyptens bezeichnet. Ägypten war vollständig vom Nil abhängig wegen der Bedeutung des Flusses für die Landwirtschaft. Er bewässerte die Felder und lieferte Trinkwasser für Mensch und Tier. Nach Überzeugung von Pharao und seines Gefolges war der alleinige Eigentümer sowohl des Wassers als auch des Landes Pharao selbst. Jedermann in Ägypten billigte seine Macht und gehorchte seinen Anweisungen.
Um die Bevölkerung zu unterwerfen und seine Macht zu erhalten, hatte er sie in unterschiedliche Fraktionen hineinmanipuliert und beherrschte all diese Splittergruppen mit Hilfe einiger Ratgeber seines Vertrauens, die selbst jeweils einer der Fraktionen angehörten. In einem Quranvers schildert Allah uns diese Situation:
Fürwahr, Pharao war überheblich im Lande und spaltete sein Volk in Klassen. Einen Teil von ihnen unterjochte er, indem er ihre Söhne abschlachtete und nun ihre Frauen am Leben ließ. Er war wirklich einer derer, die Verderben stiften. (Sure 28:4 - al-Qasas)

Zur Zeit von Moses' Geburt war Ägypten zu einem Land der Verderbtheit und der Korruption verkommen. Aufgrund von purem Rassismus wurden Menschen gefoltert und versklavt. Ohne ersichtliche Rechtfertigung erließ Pharao ein Dekret, aufgrund dessen alle neugeborenen männlichen Nachkommen seiner israelitischen Untertanen getötet werden sollten. Er verfiel in Hybris und Grausamkeit, hielt sich selbst für Gott auf Erden. Durch ein wohletabliertes System von Vorschriften und Bestimmungen konnte Pharao alles überwachen und zwang die Menschen dazu, an ihm festzuhalten.
Solche Zustände herrschten, als Moses von Allah als Botschafter gesandt wurde, der Tyrannei und Grausamkeit ein Ende zu bereiten, die Menschen daran zu erinnern, dass Allah unser Herr ist, sie die wahre Religion zu lehren und die Kinder Israels aus der Gefangenschaft zu befreien.
Moses (a.s.) Geburt
Moses wurde hineingeboren in große Not. Bereits unmittelbar nach seiner Geburt war sein Leben in Gefahr. Pharao hatte die Tötung aller männlichen Neugeborenen angeordnet, die weiblichen Nachkommen waren für die Sklaverei vorgesehen. Moses war unter diesen Umständen gezwungen, unter Sklaven zu leben, ständig mit dem Tode bedroht. Seine Mutter war in ständiger Sorge um ihn, bis sie von Allah inspiriert wurde:
Und Wir gaben Moses Mutter ein: "Säuge ihn! Doch wenn du für ihn fürchtest, übergib ihn dem Storm, und ängstige dich nicht, und gräme dich nicht. Wir werden ihn dir bestimmt wiedergeben und ihn zu einem der Gesandten machen." (Sure 28:7 - al-Qasas)
Allah instruierte Moses' Mutter, sie solle ihn in einen Korb legen und ihn den Nil flussabwärts treiben lassen, sollten die Soldaten des Pharao jemals von seiner Geburt erfahren. Weil sie sich um das Leben ihres Sohnes sorgte, tat sie, wie ihr geheißen war. Ohne wissen zu können, wohin die Strömung des Nils ihren Sohn tragen würde, legte sie ihn in einen Korb und ließ ihn forttreiben. Sie wusste aber durch die Erleuchtung, die Allah ihr hatte zuteil werden lassen, dass Moses zu ihr zurückkehren und zum Propheten werden würde. Allah der Schöpfer und Alleserhaltende, schuf Moses und seine Mutter und gab ihnen Kenntnis über ihr künftiges Schicksal. Später erinnerte Allah Moses an diese Geschehnisse seiner frühen Kindheit:
Als Wir deiner Mutter die Eingebung vermittelten: "Lege ihn in einen Kasten und wirf ihn dann in den Fluss. Der Fluss wird ihn an das Ufer treiben. Mein Feind und sein Feind wird ihn dann aufnehmen"... (Sure 20:38, 39 - Ta Ha)
An diesem Punkt sollten wir erläutern, was mit dem Begriff "Schicksal" gemeint ist. In obigem Vers instruiert Allah Moses' Mutter, das Kind dem Wasser zu überlassen und informiert sie, dass Pharao ihn finden werde und dass Moses als Gottes' Bote zu ihr zurückkehren werde. Dass Moses in einem Korb den Fluss hinunter schwimmen würde, dass er von Pharao gefunden werden würde, dass dieser für ihn sorgen würde und dass er später einer der Propheten werden würde, war im voraus festgelegt. All diese Ereignisse waren nach dem Willen Allahs vorherbestimmt und Er gab Moses' Mutter Kenntnis darüber.
Hier müssen wir einfügen, dass alle Lebensumstände Moses' von Allah vorherbestimmt waren und dass sie alle entsprechend ihrer Bestimmung eintraten. Die Erfüllung der Offenbarung, die Moses Mutter gegeben worden war, wurde nur möglich, weil zahllose Bedingungen zutrafen, die vom Schicksal vorherbestimmt waren.


Der Nil
Dass Moses den Soldaten des Pharao entkommen konnte und dass er den Palast des Pharao erreichte, ohne zu ertrinken, hing von der Erfüllung bestimmter Bedingungen ab:
1. Der Korb, in den Moses gelegt wurde, musste wasserdicht sein. Derjenige, der den Korb hergestellt hatte, musste ihn also so gearbeitet haben, dass er schwimmen konnte. Weiterhin war die Form des Korbes ein wichtiger Faktor, weil sie seine Geschwindigkeit auf dem Wasser beeinflusste; er durfte nicht zu schnell sein, weil er sonst an Pharaos' Palast vorbeigetrieben wäre und nicht zu langsam, weil er sonst irgendwo anders angetrieben worden wäre und den Palast erst gar nicht erreicht hätte. Der Korb musste genau in der Form ausgeführt sein, die ihm die passende Geschwindigkeit gab. Diese Faktoren umfassen die zahlreichen Einzelheiten, die Teil der des Schicksals jenes Zimmermanns waren, der den Korb exakt so herstellte, wie er sein musste.
2. Die Strömung, die den Korb erfasst hatte, durfte weder zu schnell, noch zu langsam sein, sondern musste genau die richtige Geschwindigkeit haben. Dies war nur möglich durch eine genaue Berechnung, wie viel Regen fallen würde, wovon abhängig war, wie viel Wasser pro Minute den Nil hinunterfloss. Diese Wassermenge gehört ebenfalls zu den komplizierten Einzelheiten des Schicksals, dass von Allah vorherbestimmt war.
3. Die herrschenden Winde müssen den Korb zusätzlich in der richtigen Weise beeinflusst haben. Die Winde wehten in Übereinstimmung mit einem genau vorherbestimmten Schicksal. Sie durften weder zu stark noch zu schwach geweht haben, auch nicht in Gegenrichtung oder aus wechselnden Richtungen, denn sonst wäre der Korb abgetrieben.
4. Einmal im Nil treibend hätte niemand den Korb finden können, es sei denn der, der ihn hätte finden sollen. Niemand sonst sollte den Korb finden oder ihn auch nur bemerken. Konsequenterweise, entsprechend einem genau festgelegten Schicksal kam niemand, der am Nil lebte, in die Nähe des Korbes oder bemerkte ihn. Tatsächlich waren all diese Umstände Teil des Schicksals, das zuvor von Allah festgelegt worden war.
5. Genau wie das Leben Moses folgte auch das Leben Pharaos und seiner Familie einem bestimmten Schicksal. Sie hatten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um Moses finden zu können. Die Familie des Pharao hätte zu einem früheren Zeitpunkt zum Flussufer kommen können. Der Faktor, der sie genau zu jenem bestimmten Zeitpunkt dorthin kommen ließ, war ihr Schicksal.
Die obengenannten sind nur einige wenige Bedingungen, die notwendig waren, dass Pharao Moses finden konnte. Alles traf genau so ein, wie es Moses' Mutter offenbart worden war. Tatsächlich fanden alle Ereignisse, angefangen mit Allahs' Versprechen an Moses' Mutter nur statt, weil sie von Allah vorherbestimmt waren.
Die Ereignisse, die bisher berichtet worden sind, waren bei weitem nicht alle im Zusammenhang mit Moses' Schicksal. Jeder Moment seines Lebens war sorgfältig vorherbestimmt, um sein besonderes Schicksal zu erfüllen. Es war Allah, der dies bestimmte und alles entsprechend erschuf. Diese Tatsache wurde vom Propheten Muhammad (s.a.w.s) verkündet, als er sagte: "Alles existiert nur, weil es verfügt ist - selbst Unfähigkeit und Begabung." (Muslim)
Eine eingehendere Betrachtung dieser Vorgänge gibt uns eine bessere Einsicht, wie jeder Moment unseres Lebens in unser Schicksal eingebunden ist. Moses' Geschichte gibt uns in vielen Beispielen Gelegenheit, über die Bedeutung und die Implikationen seines Schicksals nachzudenken. Durch Prophet Moses' Geschichte erinnert uns Allah daran, dass das Leben jedes einzelnen, wie auch das Leben der gesamten Menschheit und des ganzen Universums eingebunden sind in das Schicksal, das Er vorherbestimmt hat. Genau wie Prophet Moses seinem Schicksal folgend den Nil hinunter trieb, so ließ das Schicksal Pharao und seine Familie an den Ort kommen, an dem sie Moses finden würden. Aus den Versen über diese Episode erfahren wir, dass Pharaos' Familie sich genau so verhielt, wie es Moses' Mutter zuvor offenbart worden war, sie nahmen Moses in ihre Obhut, ohne zu ahnen, was die Zukunft für sie bereithielt.
Und Pharaos Leute fanden ihn, damit er ihnen zum Feind und Kummer werden würde; denn Pharao, Haman und ihr Heer waren fürwahr Sünder. Pharaos Frau sprach: "Er ist mir und dir ein Augentrost. Tötet ihn nicht! Vielleicht nütz er uns (irgendwie) oder nehmen wir ihn als Sohn an"; sie waren ahnungslos. (Sure 28:8, 9 - al-Qasas)
So waren Pharao und seine Familie denn völlig ahnungslos, was das Schicksal für sie bereithielt, als sie Moses fanden und ihn adoptierten. Sie nahmen ihn auf in dem Glauben, er könne ihnen eines Tages von Nutzen sein.
In der Zwischenzeit machte sich Moses' Mutter große Sorgen um ihn, weil sie nicht wusste, was mit ihm passiert war. Damit sie dieser Situation besser gewachsen war, stärkte Allah ihr den Rücken:
Und das Herz der Mutter Moses war bar jeder Hoffnung, so dass sie ihn fast verraten hätte, wenn Wir ihr Herz nicht gefestigt hätten, damit sie den Glauben nicht verlor. Und sie sagte seiner Schwester: "Folge ihm!" Und sie beobachtete ihn aus der Ferne, so dass sie es nicht merkten. Und Wir ließen ihn von Anbeginn die (ägyptischen) Ammen zurückweisen, bis sie vorschlug: "Soll ich euch zu einer Familie führen, die ihn für euch aufziehen und sorgsam auf ihn aufpassen werden?" Und so gaben Wir ihn seiner Mutter zurück, damit ihr Auge getröstet würde und sie sich nicht grämte und wüsste, dass Allahs Zusagen wahr sind, wiewohl die meisten von ihnen dies nicht wissen. (Sure 28:10-13 - al-Qasas)
Moses weigerte sich als Baby, fremde Milch zu saugen. Allah hatte sein Schicksal dahingehend bestimmt, dass er nur Muttermilch akzeptierte. Dies wirft ein Licht auf die Tatsache, dass alles, was sich die Menschen wünschen, Teil des Schicksals ist, dass Allah für sie vorgesehen hat. Wie seiner Mutter offenbart worden war, kehrte der Prophet Moses schließlich zu seiner Familie zurück.
In der Geschichte über Prophet Moses zeigt Allah, dass er oftmals ausweglos scheinende Situationen schafft, dass Geschehnisse, die als schrecklich wahrgenommen werden, sich sehr wohl als wunderbare Segnungen erweisen können. Eine Mutter, fürchtend, ihr Baby werde von grausamen Soldaten getötet werden, überlässt das Kind der Strömung eines Flusses um es zu retten. Dasselbe Kind wird dann von der mächtigsten Familie des Landes adoptiert, die es am Ende der Mutter zurückgibt, weil es fremde Milch ablehnt... Jedes dieser Ereignisse ist ein Wunder, das die unerreichbare Perfektion des von Allah verfügten Schicksals aufzeigt. Für Gläubige erweist sich jede Einzelheit in jemandes' Schicksal später als Segen. Wie durch das oben angeführte Beispiel sichtbar wird, lässt Allah uns seine Segnungen manchmal unter vollständig unerwarteten Umständen zuteil werden.


Der Nil
Moses (a.s.) flieht aus Ägypten
Im Quran erzählt uns Allah folgendes Ereignis aus Moses' Leben:
Und er betrat die Stadt zu einer Zeit, da ihre Bewohner nicht darauf achteten. Und er fand dort zwei Männer, die miteinander kämpften, der eine von seinen Leuten und der andere von seinen Feinden. Da rief ihn der Mann von seinen Leuten zu Hilfe gegen den, der von seinen Feinden war. Moses versetzte ihm einen Faustschlag, der für ihn tödlich war. Da rief er: "Das ist ein Werk des Satans! Fürwahr, er ist ein offenkundiger Feind, der irreführt" (Sure 28:15 - al-Qasas)
Hier wird ein Vorfall beschrieben, in dem Moses Zeuge eines Kampfes zwischen zwei Männern wird. Einer der Männer gehörte seinem Volk an, der andere war sein Feind. Ohne zu überlegen, wer in der Sache Recht hatte, schlug sich Moses auf die Seite des Mannes seines Volkes und entschied den Kampf durch sein Eingreifen, was für den Anderen tödlich endete. Obwohl Moses nicht die Absicht gehabt hatte, den Mann zu töten, starb dieser an den Folgen des Schlages, den Moses ihm versetzt hatte. Der Prophet Moses besann sich und sah ein, dass er geirrt hatte.

Landkarte das alten Ägypten
Die Moral dieser Geschichte ist, dass man niemandem, der im Unrecht ist, helfen soll, auch wenn er der eigenen Fraktion angehört. Moses bezog sich auf diese, seine falsche Handlungsweise jenen Mann voreilig für rechtschaffen zu halten, nur weil er seinem eigenen Volk angehörte, als er vom "Werk des Satans" sprach.
Was hier kritisiert wird, ist in der Tat der Grund für den Hass und die Kriege unter den Menschen, die sich bis auf den heutigen Tag durch die gesamte Geschichte ziehen. Die Überzeugung des Menschen von der a priori Rechtmäßigkeit des Tuns seiner Familie, seines Volkes, seiner Kameraden oder Rasse, und seine Weigerung, anzuerkennen was im Einzelfall richtig ist, ist der Hauptgrund für allen Kampf und alle Grausamkeit in der Geschichte.

Wachgerüttelt durch sein Gewissen erkannte Moses sofort, dass seine üble Handlungsweise ihm von Satan eingeflüstert worden war, und er wandte sich sofort zu Gott und bereute. Im folgenden Vers lesen wir über Moses' beispielhafte Haltung, als er sich, durch sein Gewissen geplagt, an Allah wandte:
Er sprach: "Mein Herr, ich habe mich gegen mich versündigt! Verzeihe Mir denn!" Da verzieh Er ihm. Er ist fürwahr der Verzeihende, der Barmherzige. Er sprach: "O mein Herr! Wie Du mir gnädig warst, so will ich nie mehr ein Helfer von Missetätern sein." (Sure 28:16, 17 - al-Qasas)
Moses gestand seinen Fehler ein, entgegen geltendem Recht einen Mann nur aus dem Grund verteidigt zu haben, weil dieser seinem eigenen Volk angehörte. Jedoch war diese vorurteilsvolle Haltung durchaus üblich in Ägypten. Wenn die Ägypter von dem von Moses begangenen Totschlag erfahren würden, war es durchaus möglich, dass sie aus rassistischen Motiven Rache an ihm nehmen würden indem sie ihn töteten, und Moses überkam große Furcht.
Am nächsten Morgen war er in der Stadt, voller Furcht um sich spähend. Und siehe, jener, dem er gestern geholfen hatte, rief ihn (erneut) um Hilfe an. Da sagte Moses zu ihm: "Du bist wirklich offensichtlich fehlgeleitet!" (Sure 28:18 - al-Qasas)
Moses konnte nicht länger in der von Pharao beherrschten Gesellschaft leben. Um seine Sicherheit fürchtend, verbrachte er die Nacht auf der Hut vor möglichen Gefahren, die ihm durch Pharao und seine Schergen drohen konnten. Am nächsten Tag fand der oben beschriebene Vorfall statt; der Mann, der Moses am Vortag zu Hilfe gerufen hatte, kam mit dem gleichen Begehren wieder zu ihm, diesmal sollte es gegen einen anderen Mann gehen. Wie der Vers berichtet, erhoffte sich der Mann ein zweites Mal Hilfe von Moses, weil er ja vom selben Volk war. Moses jedoch beging seinen Fehler nicht ein zweites Mal. Er sah, dass sein Landsmann nicht im Recht war und weigerte sich, ihm zu helfen. Dieser wandte sich daraufhin sofort gegen Moses und begann, ihn zu beleidigen. Er hielt Moses den Totschlag vor, den dieser am Tag zuvor begangen hatte.
Und als er (doch) an ihrer beider Feind Hand anlegen wollte, sprach dieser: "O Moses! Willst du mich etwa totschlagen, so wie du gestern jemand totgeschlagen hast? Du willst nichts als ein Tyrann im Lande sein und keinen Frieden stiften!" (Sure 28:19 - al-Qasas)
Moses wurde nun als jemand behandelt, der einen Ägypter ermordet hatte, ungeachtet der Tatsache, dass Moses jenes Mannes' Tod nicht gewollt hatte. Pharao und seine führenden Gefolgsleute berieten über Moses' Bestrafung, und es war nicht ausgeschlossen, das er hingerichtet werden würde. Jemand, der die Beratung belauscht hatte, kam um Moses zu warnen. Als dieser von der gegen ihn gerichteten Verschwörung erfuhr, floh er voller Sorge aus Ägypten:
Da kam ein Mann vom anderen Ende der Stadt herbeigeeilt und rief: "Moses! Die Oberhäupter beraten darüber, dich hinrichten zu lassen. Darum geh weg! Ich bin dir bestimmt ein guter Ratgeber." Da ging er voll Furcht (aus der Stadt) hinaus, ängstlich umherspähend, und sprach: "O mein Herr! Errette mich vor dem ungerechten Volk!" (Sure 28:20, 21 - al-Qasas)
Diese Geschehnisse in Moses' Leben geben uns Einsicht in Moses' Charakter. Er scheint ein leicht erregbarer Mann gewesen zu sein. In jenem Kampf ergriff er sofort Partei für seinen Landsmann und tötete dessen Gegner unabsichtlich. Schließlich fürchtete er um sein Leben und floh aus Ägypten. Man kann annehmen, dass Moses generell leicht erregbar gewesen ist. Nach dem Gespräch mit Allah hingegen lernte er, nur Ihn zu fürchten und nur bei Ihm Zuflucht zu suchen. Dies ist ein sehr gutes Beispiel, wie Allah den Charakter eines Menschen stärken kann.

Flucht und Ansiedlung im Lande Madyan
Moses verließ Ägypten und Pharao, der ihn aufgezogen hatte und machte sich auf den Weg nach Madyan. (Das damalige Madyan liegt östlich von Ägypten jenseits der Wüste Sinai und entspricht heute dem Südlibanon.)
An einem Wasser in Madyan traf Moses zwei Frauen, die ihre Schafherde nicht tränken konnten, weil am Wasser andere Schäfer waren, vor denen sie sich fürchteten. Wie die Quranverse berichten, war Moses' äußere Erscheinung die eines anständigen und vertrauenswürdigen Menschen. Daher zögerten die Frauen nicht, ihn anzusprechen. Sie erklärten ihm, dass sie sich wegen der Hirten zurückhielten, sie andererseits aber die Herde ihres Vaters zu weiden hätten, der dies nicht mehr selbst tun konnte, weil er ein alter Mann war. Moses half den Frauen, in dem er ihre Schafe ans Wasser führte:
Und als er zu den Wasserquellen von Madyan kam, fand er dort eine Schar Männer (ihr Vieh) tränken. Und abseits von ihnen fand er zwei Mädchen mit ihrer Herde. Da fragte er: "Was ist los?" Sie antworteten: "Wir können die Herde erst tränken, wenn die Hirten fortgezogen sind; denn unser Vater ist ein sehr alter Mann." Da tränkte er für sie... (Sure 28:23, 24 - al-Qasas)
Diese Verse geben ein Beispiel für Moses' liebenswürdigen und altruistischen Charakter. Er nähert sich zwei Fremden, hilft ihnen und erwirbt ihre Achtung. Die anderen Männer hingegen, die hier als Schäfer bezeichnet werden, zeigten anscheinend ein vollständig gegenteiliges Verhalten zum Benehmen von Moses. Dies kann man ableiten daraus, dass die Frauen den Männern offenbar aus dem Weg gingen, sich aber nicht scheuten, mit Moses zu sprechen. Wir dürfen also vermuten, dass diese Männer unvertraulich aussahen und dass ihr Benehmen grob war. (Allah weiß am besten)
Wir dürfen weiterhin daraus schließen, dass ein Muslim unter keinen Umständen ein Benehmen an den Tag legen darf, wie diese Männer es taten, die hier als Schäfer bezeichnet werden. Muslime sollten sich Vorbilder wie Moses nehmen, der freundlich, anständig und aufrichtig war. Wie Moses' Beispiel andeutet, soll ein Muslim gute Manieren entwickeln und aufrichtig sein, Eigenschaften, die unmittelbar an ihm erkennbar sein sollten.
Wir müssen hier zusätzlich anmerken, das Moses' Charakter beispielhaft die vollständige Hinwendung zu Allah aufzeigt. Als er Ägypten, das Land in dem er aufgewachsen war, verließ und alles was ihm lieb und teuer war, zurücklassen musste, hatte er keine Vorstellung davon, was die Zukunft ihm bescheren würde. Doch Allah hatte bereits eine Reihe von Geschehnissen für ihn vorherbestimmt. Moses betete wie folgt:
…Dann zog er sich in den Schatten zurück und betete: "O mein Herr! Ich bedarf dringend, was immer Du an Gutem auf mich herabsendest." (Sure 28:24 - al-Qasas)
Jemandes' Aufrichtigkeit im Gebet beweist seine Erkenntnis, dass Allah allmächtig ist, dass alle Segnungen und alles Unglück nur von ihm kommen und dass es keine andere Hilfe und keinen anderen Schutz gibt als durch Allah. Moses' oben zitiertes, in vollkommener Hinwendung zu Allah verrichtetes Gebet ist das Gebet eines Menschen, der diese Wahrheit vollständig verstanden hat. Tatsächlich erhörte Allah Moses' Gebet und hatte Erbarmen mit ihm.
Die Gefälligkeit, die Moses den beiden Frauen erwiesen hatte, sollte sich als Beginn eines neuen Lebens für ihn herausstellen. Während Moses sich ausruhte, kam eine der Frauen zu ihm, um ihm als Dank für seine Hilfe eine Einladung ihres Vaters zu überbringen:
Da kam eines der beiden (Mädchen) schüchtern zu ihm und sprach: "Siehe, mein Vater lädt dich ein, um dir den Lohn dafür zu geben, dass du für uns getränkt hast." Und als er zu ihm gekommen war und ihm seine Geschichte erzählt hatte, sprach er: "Fürchte dich nicht! Du bist dem sündigen Volk entkommen." (Sure 28:25 - al-Qasas)
Moses hatte inbrünstig zu seinem Herrn gebetet und gewünscht, er möge ihm Gutes zuteil werden lassen. Allah erhörte Moses Gebet und als sein Leben in Gefahr war, führte er ihn zu Menschen, die ihm halfen und ihm Schutz boten. Moses hatte einen guten Charakter und man vertraute ihm, weil er sich anständig benahm. Obwohl die Frauen gegenüber den Schäfern misstrauisch waren, vertrauten sie Moses und sprachen mit ihm. Eine der Frauen bat ihren Vater sogar, Moses in seine Dienste zu nehmen, weil er stark und vertrauenswürdig war:
Da sagte eine der beiden: "O mein Vater! Nimm ihn in deinen Dienst. Fürwahr, der Beste, den du verpflichten kannst, ist der, der stark und getreu ist!" (Sure 28:26 - al-Qasas)
Mit diesen Worten machte sie ihrem Vater ausdrücklich klar, dass sie Moses für einen vertrauenswürdigen Menschen hielt. Von Moses' Vertrauenswürdigkeit überzeugt, bot der alte Mann ihm an, ihn mit einer seiner Töchter zu verheiraten. Der erkennbare Anstand Moses' war ein Hauptgrund für diese Entscheidung und der alte Mann machte Moses folgenden Vorschlag:
Er sprach: "Ich möchte dir eine von meinen beiden Töchtern hier zur Frau geben unter der Bedingung, dass du mir acht Jahre lang dienst. Und wenn du zehn vollenden willst: es steht bei dir; denn ich möchte nicht hart gegenüber dir sein. So Allah will, wirst du finden, dass ich in allem gerecht bin." Er sprach: "So sei es zwischen mir und dir. Welche der beiden Fristen ich auch erfülle, es soll mich kein Vorwurf treffen. Und Allah ist Bürge unserer Worte." (Sure 28:27, 28 - al-Qasas)
Moses nahm das Angebot des alten Mannes an - der wie wir aus dem Quran wissen, ein Rechtgläubiger war - und lebte fortan in Madyan. Allah brachte Moses also zum ersten Mal in Sicherheit, indem er die Strömung des Nils ihn zu Pharao's Palast tragen ließ ohne dass er ertrank. Dann, als sein Leben in Ägypten ein zweites Mal in Gefahr war, rettete Allah ihn erneut und führte ihn in ein sicheres Leben nach Madyan.


Wer mit Gutem kommt, der soll dafür Gute erhalten, und vor dem Schrecken dieses Tages sollen sie verschont bleiben.
(Sure 27:89 - an-Naml)
Ankunft im Tal Tuwa und erste Offenbarung
Moses erfüllte den Vertrag, den er mit dem alten Mann geschlossen hatte und blieb viele Jahre in Madyan. Am Ende der vereinbarten Zeit, als der Vertrag ausgelaufen war, verließ Moses mit seiner Familie das Land Madyan.
Unterwegs sahen sie in einiger Entfernung am Berg Sinai ein Feuer brennen. Moses überlegte sich, Informationen einzuholen von den Leuten, die das Feuer entzündet hatten oder zumindest eine Fackel von diesem Feuer zu holen.
Und als Moses die Frist erfüllt hatte und mit seiner Familie abreiste, bemerkte er an der Seite des Berges ein Feuer. Da sprach er zu seiner Familie: "Bleibt hier! Seht, ich nehme ein Feuer wahr. Vielleicht bringe ich dort für euch etwas in Erfahrung oder doch einen brennenden Ast, damit ihr euch aufwärmt" (Sure 28:29 - al-Qasas)
(Gedenke) als Moses zu seiner Familie sprach: "Siehe, ich bemerke ein Feuer. Ich will euch Kunde davon bringen. Oder ich bringe euch einen brennenden Ast mit, damit ihr euch aufwärmt." (Sure 27:7 - an-Naml)
Als er ein Feuer sah, sagte er seiner Sippe: "Haltet an! Seht, ich bemerke ein Feuer. Vielleicht bringe ich euch etwas Glut davon, oder ich finde durch das Feuer den richtigen Weg." (Sure 20:10 - Ta Ha)
Hier lernen wir einen weiteren Zug an Moses' beispielhaftem Charakter kennen. Moses ist ein sehr aufmerksamer Mensch, der gewissenhaft alles abschätzt, was um ihn herum vorgeht. Er weiß, dass Allah alle Ereignisse einem bestimmten Schicksal entsprechend stattfinden lässt. Er weiß, dass alle Dinge göttlicher Vernunft entspringen. Deswegen begrüßt Moses alle Ereignisse und Umstände in der Erwartung, aus ihnen einen Vorteil ziehen zu können. Das Bemerken des Feuers auf dem Berg und seine Einschätzung der Situation sind Verhaltensweisen, die typischerweise dem wachsamen Gläubigen eigen sind. Seine Entscheidung, allein zu gehen und seine Familie zurückzulassen um sie nicht in Gefahr zu bringen, zeugt ebenfalls von der Weisheit, die Allah ihm zuteil werden ließ.

 

Allah spricht zu Moses (a.s.)


Als Moses den Berg zum Feuer hinaufstieg, sah er sich einem wunderbaren Ereignis gegenüber. Allah sprach zu ihm aus einem Busch heraus und Moses wurde hier die erste Offenbarung zuteil, über die uns Allah im Quran folgendermaßen berichtet:
Doch als er dort ankam, erscholl ihm eine Stimme von der rechten Seite des Tals aus einem Baum auf gesegnetem Boden: "O Moses! Siehe, Ich bin Allah, der Herr der Welten. (Sure 28:30 - al-Qasas)
Doch als er dorthin kam, wurde ihm zugerufen: "O Moses! Wahrlich, Ich bin dein Herr. Ziehe darum deine Schuhe aus! Siehe, du bist im heiligen Tal Tuwa. Und Ich habe dich auserwählt. Höre was geoffenbart wird! Siehe, Ich bin Allah. Es gibt keinen Gott ausser Mir. Darum diene Mir und verrichte das Gebet im Gedenken an Mich" (Sure 20:11-14 - Ta Ha)
Dies war die erste Offenbarung, die Moses empfing, wodurch er zum Botschafter Gottes wurde, die höchste Position, die ein Mensch auf dieser Welt erreichen kann.
Hier verdient ein wichtiger Punkt unsere Aufmerksamkeit: Allah wendet sich an Moses, Er spricht ihn aus einem Busch heraus an. Allah war Moses nahe genug, um ihn direkt anzusprechen. Allah ist in jedermanns Nähe. Er kann jeden direkt ansprechen. Jetzt zum Beispiel, wenn sie diese Zeilen lesen, ist Allah Ihnen nahe. Er ist Ihnen nahe genug, zu Ihnen zu sprechen, ihre Stimme zu hören und sie Seine Stimme hören zu lassen. Allah ist uns immer nahe genug, um jedes unserer Worte zu hören. Er hört uns selbst dann, wenn wir flüstern. Wie Allah im Quran erklärt, "... und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader." (Sure 50:16 - Qaf).

Nach dem Er Moses darüber aufgeklärt hatte, dass es die Stimme seines Herrn war, die zu ihm sprach, fragte Allah Moses nach seinem Stab:
Und was ist das in deiner Rechten, o Moses? Er sagte: "Das ist mein Stab, auf den ich mich stütze und mit dem ich Blätter für meine Herde abschlage; und er dient mir noch zu anderen Zwecken." (Sure 20:17, 18 - Ta Ha)
Natürlich wusste Allah, was Moses in der Hand hielt, aber um Moses zu erbauen und Ihn Seine Weisheit erkennen zu lassen, forderte Er ihn auf, seinen Stab zu Boden zu werfen.
"Wirf deinen Stab hin!" Doch als er ihn sich bewegen sah als sei er eine Schlange, kehrte er den Rücken zur Flucht, ohne sich umzuwenden... (Sure 27:10 - an-Naml)
Als Moses seinen ihm gewohnten Stab in eine Schlange verwandelt sah, wurde er von Furcht ergriffen. Dieser Vorfall war jedoch von Allah ersonnen worden, Moses zu lehren, niemanden zu fürchten ausser Ihm und sich niemandem zu beugen ausser Ihm.
... "O Moses, fürchte dich nicht! Siehe, in Meiner Gegenwart brauchen sich die Gesandten nicht zu fürchten" (Sure 27:10 - an-Naml)
Er sprach: "Nimm sie und fürchte dich nicht. Wir werden sie in ihren früheren Zustand zurückbringen." (Sure 20:21 - Ta Ha)
Allahs Befehl folgend, hob Moses den Stab wieder auf. Dieser Stab würde später vor den Augen Pharaos Wunder vollbringen. Allah zeigte Moses nun ein zweites Wunder.
Stecke deine Hand unter deine Achsel; sie wird weiß herauskommen, ohne Makel… (Sure 28:32 - al-Qasas)
Wie dieser Vers berichtet, kam Moses' Hand schneeweiß aber unversehrt hervor, ein Wunder, das von Allah bewirkt war. Moses war erregt und sehr erschrocken über dieses Geschehen. Allah jedoch befahl ihm, sich wieder zu fassen und zu Pharao zu gehen und diesen jener Wunder ansichtig werden zu lassen.
…Und dann halte deinen Arm eng bei dir, frei von Furcht. Dies sind zwei Beweise von Deinem Herrn für Pharao und seine Oberhäupter. Sie sind fürwahr ein frevelndes Volk. (Sure 28:32 - al-Qasas)
Moses (a.s.) erbittet Harun als Begleiter
Moses' Antworten auf Allahs' Offenbarungen geben uns zahlreiche Beispiele für seine Aufrichtigkeit. Moses gesteht Gott freimütig, dass er sich fürchtet, dass er zögert weil er unsicher ist, und er bittet seinen Herrn um Führung. Er fürchtete, dass er von den Ägyptern aus Rache getötet werden könnte, weil er seinerzeit einen der ihren erschlagen hatte. Moses zeigt sich außerdem besorgt darüber, dass ihm seine sprachliche Unbeholfenheit schaden könnte, falls er nicht der Lage sei, in angemessener Weise zu Pharao zu sprechen. Aus diesem Grund bittet er um Begleitung durch seinen Bruder Harun, der sich offenbar besser auszudrücken vermochte.
Er sprach: "O mein Herr! Siehe, ich erschlug einen von ihnen und fürchte, sie töten mich. Auch ist mein Bruder Harun redegewandter. So entsende ihn mit mir, mich als Beistand zu bestätigen. Siehe, ich fürchte, dass sie mich der Lüge bezichtigen werden." (Sure 28:33, 34 - al-Qasas)
Harun (Aaron), meinen Bruder. Stärke mir den Rücken durch ihn. Und lass ihn an meinem Werke mitwirken, damit wir Dich verherrlichen können und Deiner oft gedenken. (Sure 20:30-34 - Ta Ha)
Hier wird ein weiterer Grund klar, warum Moses um Harun als Begleiter bat: er meint, Allah in Gesellschaft besser rühmen und lobpreisen zu können. In der Tat, die Gesellschaft anderer Gläubiger und ihre gegenseitige Bestärkung sind unbedingt erforderlich, sich der Gefahr der Unachtsamkeit zu erwehren; daher ermahnt Allah die Gläubigen in vielen Quranversen, stets zusammen zu bleiben. Dies ist eine weitere Lehre, die Gläubige aus der Geschichte Moses' ziehen sollten.
Allah erfüllte Moses' Wünsche. Er entschied, dass Harun Moses begleiten sollte um ihn bei seiner Mission am Hofe Pharaos' zu unterstützen und ihm Rückhalt zu geben:
Er sprach: "Wir werden dich mit deinem Bruder stärken. Und Wir werden euch so stark machen, dass sie euch nichts anhaben können. Mit Unseren Zeichen werdet ihr und die, welche euch folgen, obsiegen. (Sure 28:35 - al-Qasas)
In weiteren Versen berichtet Allah über das gleiche Ereignis folgendermaßen:
Er sagte: "O mein Herr! Öffne mir mein Herz und mache mir meine Aufgabe leicht und löse den Knoten meiner Zunge, damit sie meine Rede verstehen und gib mir einen Beistand aus meiner Sippe. (Sure 20:25-29 - Ta Ha)
Denn Du siehst uns ja stets." Er sprach: "Deine Bitte ist dir gewährt, o Moses!" (Sure 20:35, 36 - Ta Ha)
Wenn wir Moses' Wünsche betrachten, sehen wir, dass er Allah seine persönlichen Schwächen offen anvertraut, zu ihm betet und um seine Führung bittet. Alle Menschen sollten sich an der Aufrichtigkeit dieses Gebets ein Beispiel nehmen. Der Mensch sollte aufrichtig und demütig zu Allah beten in dem Bewusstsein, dass er vor Allah, der alles beherrscht, schwach und mittellos ist. Allah ist allwissend und Er ist Zeuge aller Taten, auf die der Mensch sich einlässt. Außerdem kennt Er alle Gedanken der Menschen. Aus diesem Grund ist es zwecklos, irgend etwas vor seinem Herrn verbergen zu wollen.
Die Lehre hieraus: Jedermann muss sich aufrichtig und freimütig hinwenden zu Allah, aufrichtiger und freimütiger, als er sich einem anderen Menschen je zuwenden würde.

Die Geschichte von Moses (a.s.) und das Geheimnis
des Schicksals
Am Berg Sinai gab Allah Moses die gute Nachricht, dass sein Bruder Harun ihm als Begleiter bewilligt war. Dann erinnerte Allah Moses an die Segnungen, die Er ihm bereits in der Vergangenheit hatte zuteil werden lassen:
Und Wir hatten dich schon früher einmal begnadet, als Wir deiner Mutter die Eingebung vermittelten: "Lege ihn einen Kasten und wirf ihn dann in den Fluss. Der Fluss wird ihn an das Ufer treiben. Mein Feind und sein Feind wird ihn dann aufnehmen". Doch Ich zeigte dir Meine Liebe, so dass du unter Meinen Augen erzogen würdest, als deine Schwester hinging und sagte: "Soll ich euch jemand zeigen, der ihn pflegen würde?" Und so haben Wir dich deiner Mutter wiedergegeben, damit sich ihre Auge kühle und sie sich nicht länger grämte. Und du erschlugst einen Menschen, aber Wir erretteten dich aus der Not und prüften dich mit vielen Prüfungen. Und du bliebst jahrelang beim Volke von Madyan. Dann kamst du bestimmungsgemäß (hierher), o Moses. Und Ich habe dich für Mich auserwählt. (Sure 20:37-41 - Ta Ha)
Diese Verse enthüllen das Geheimnis des Schicksals, das viele Menschen kaum oder überhaupt nicht verstehen. Von frühester Kindheit an bis zu der Zeit, da er als Gesandter auserkoren wurde, verbrachte Moses jeden Moment seines Lebens in völliger Übereinstimmung mit seinem vorbestimmten Schicksal. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, waren es tausende von Allah vorherbestimmte Einzelheiten, die die Ankunft des Korbes in dem Moses lag, bei Pharao's Familie ermöglichten.
Der Korb, in dem Moses als Säugling scheinbar aufs Geratewohl den Nil hinunter trieb, die Tatsache, dass er von Pharaos Familie aufgenommen wurde, seine Erziehung im Palast, der Totschlag, den er beging, seine Flucht aus Ägypten, sein Zusammentreffen mit den zwei Frauen, die vielen Jahre, die er mit dem alten Mann verbrachte, die Familiengründung, die Reise zurück nach Ägypten, Gottes Offenbarung und zahllose andere Details, die im Quran nicht erwähnt werden, all dies geschah entsprechend Moses' Schicksal, das schon lange vor seiner Geburt festgelegt war. Kein einziges dieser Ereignisse hätte vermieden, oder auf andere Weise stattfinden können; denn unser Leben gleicht einem Film, der auf einem Videoband aufgezeichnet ist. Man kann kein einziges Ereignis aus seinem Schicksal entfernen, genauso wie man keine Szene aus einem Film entfernen kann. Das Schicksal des Menschen, mit jedem einzelnen Augenblick darin, ist ein unteilbares Ganzes.
In demselben oben zitierten Vers erwähnt Allah die Tatsache, dass Moses' Reise ins heilige Tal Tuwa in Übereinstimmung mit seinem Schicksal geschah.
...Dann kamst du bestimmungsgemäß (hierher), o Moses! (Sure 20:40 -Ta Ha)
Diese Stelle verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Das Schicksal, von dem hier gesprochen wird, bezieht sich nicht nur auf Moses allein. Moses zu gebären, war Teil des Schicksals von Moses' Mutter. Dass sie ihn an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Stunde gebären würde, war ebenfalls Teil ihres Schicksals. Doch Moses' Mutter hatte selbst Eltern. Es war das Schicksal von Moses' Großmutter, seine Mutter zu gebären. Dieselbe Logik gilt auch für Moses' Vater und alle anderen Mitglieder und Vorfahren seiner Familie.
Der Zimmermann, der den Korb gearbeitet hatte, in dem Moses den Fluss hinunter trieb, machte den Korb nur deshalb, weil es ihm in seinem Schicksal vorherbestimmt war. Die Anfertigung des Korbes war ihm bestimmt, noch bevor er geboren war. Auch die Eltern dieses Zimmermanns lebten ihr Leben in Erfüllung ihres vorherbestimmten Schicksals.
Betrachten wir die Auseinandersetzung, in die Moses verwickelt war. Dieser Kampf fand genau dann statt, als Moses an Ort und Stelle war. Machte man es sich einfach, könnte man sagen, "Wenn der Kampf zu einem anderen Zeitpunkt passiert wäre, wäre Moses nicht dort gewesen und die Dinge hätten einen völlig anderen Verlauf genommen." Dies wäre jedoch eine falsche Einschätzung. Der Kampf fand genau zu der Zeit statt, zu der er stattfinden sollte und entwickelte sich genau wie vorgesehen, aus dem einfachen Grund, weil der Kampf von Allah vorherbestimmt war. Dieselbe Regel des Schicksals gilt für alle an dem Kampf Beteiligten, für die Gründe, die zu diesem Kampf führten und für den Mann, der Moses warnte und ihm riet, die Stadt zu verlassen weil man gegen ihn konspirierte. Schließlich spielten die Schäfer am Madyanfluss genau wie die zwei Frauen, der Moses traf, unentbehrliche Rollen in diesem Schicksal.
All diese Gegebenheiten zusammengenommen machen klar, dass nicht nur Moses selbst, sondern alles in seinem Leben Teil eines übergeordneten Schicksals war. Eine tiefere und genauere Betrachtung würde uns erkennen lassen, dass wir alle Teil desselben Schicksals sind. In unserem eigenen Leben sind wir ebenfalls Ereignissen unterworfen, die durch den allmächtigen Allah schon seit Urzeiten festgelegt worden sind. Der Moment unseres Todes wird genauso ein Teil desselben Schicksals sein. Tatsächlich ist das Schicksal nichts anderes als die göttliche Weisheit, die alles Existierende umfasst. Genau wie alle Einzelheiten in Moses Leben für ihn vorherbestimmt waren, sind alle Einzelheiten im Leben der gesamten Menschheit vorherbestimmt. Dass Sie dieses Buch lesen und Kenntnis über Moses' Leben erhalten würden, war für Sie bestimmt, schon lange bevor Moses geboren wurde. Das Schicksal ist eine Entität, die alles Existierende umfasst. Keinem anderen Willen unterworfen als Seinem eigenen, wird das Schicksal einzig und allein von Allah bestimmt. (Für Informationen zu diesem Thema sei hier verwiesen auf die Bücher "Zeitlosigkeit und die Tatsache des Schicksal" und "Die Ewigkeit hat bereits begonnen" vom selben Autor)
Wie Pharao die Botschaft erhielt und die rechte Art und Weise,
in der sie überbracht wurde
Vor ihrem Besuch bei Pharao warnte Allah Moses und Harun und erinnerte sie daran, niemals in ihren Anstrengungen nachzulassen, Ihn, Allah, zu preisen.
Du und dein Bruder, geht mit Meinen Wunderzeichen und lasst nicht nach im Gedenken an Mich. (Sure 20:42 - Ta Ha)

Pharaos' Herrschaft beruhte auf Unterdrückung und Grausamkeit. Das Relief zeigt Pharao, wie er seinen Widersachern den Schädel einschlägt.
Allah befahl Moses und Harun, zu Pharao zu gehen, dem Herrscher über Ägypten. Allah erklärte ihnen, dass Pharao überheblich und streitsüchtig war, befahl ihnen jedoch trotzdem, sich eines höflichen Umgangstons zu bedienen, wenn sie ihm Seine Botschaft überbrachten.
Geht beide zu Pharao. Siehe, er überschreitet das Mass. Doch sprecht mit ihm auf freundliche Weise. Vielleicht lässt er sich ermahnen oder lernt, (Mich) zu fürchten." (Sure 20:43, 44 - Ta Ha)
Wie in den obigen Versen betont wird, sollte die Botschaft der Religion nur in einer sehr wohlwollenden Sprache verkündet werden. In vielen Quranversen wird die Wichtigkeit höflicher Sprache als generelle Regel anempfohlen. Tatsächlich befiehlt Allah den Menschen, höflich zu sprechen, selbst wenn ihr Gegenüber sich hochmütig verhält, und Er macht klar, wie wichtig ein freundlicher Umgangston ist, wenn Gottes Botschaft verkündet wird.
Nach dieser Anweisung Allahs gibt Moses einmal mehr der Furcht Ausdruck, die er in seinem Herzen empfindet und spricht über seine Angst, von Pharao getötet zu werden.

Sie sagten: "Unser Herr, wir fürchten wirklich, dass er unbedacht und gewaltsam gegen uns vorgeht." (Sure 20:45 - Ta Ha)
Er sprach: "O mein Herr! Siehe, ich erschlug einen von ihnen und fürchte, sie töten mich." (Sure 28:33 - al-Qasas)
Allah erinnert Moses daraufhin daran, dass Er stets in seiner Nähe ist, und alles sieht und hört, was er tut. Darüber hinaus befiehlt er Moses und Harun, von Pharao zu verlangen, die Kinder Israels in die Freiheit zu entlassen:
So geht zu ihm und sagt: "Fürwahr, wir sind die Gesandten deines Herrn. So entlasse uns mit den Kindern Israels und quäle sie nicht länger. Wir sind zu dir mit einer Botschaft von deinem Herrn gekommen. Frieden ist mit jedem, welcher der Rechtleitung folgt!" (Sure 20:47 - Ta Ha)
Es ist wert, festzuhalten, dass es nicht nur Pharao war, der hier geprüft werden sollte. Es war genauso eine Prüfung für den Propheten Moses. Moses fürchtete, von Pharao getötet zu werden. Was Allah von Moses verlangte, war weit mehr, als ein einfacher Besuch bei Pharao. Moses sollte Pharao darum bitten, alle Kinder Israels mit ihm gehen zu lassen. Vor den unumstrittenen Herrscher des Landes zu treten, den das gesamte Volk als Gottheit verehrte, war mit Sicherheit ein sehr gefährliches Unternehmen. Gefährlicher noch war, ihm ausdrücklich zu erklären, er befände sich auf Irrwegen und von ihm zu verlangen, ein versklavtes Volk, die Kinder Israels, freizulassen. Gleichwohl, wissend, dass sie unter dem Schutz Allahs standen, verfolgten Moses und Harun ihre Aufgabe mit dem ruhigen Selbstvertrauen, das Allah ihnen verliehen hatte. Allah sagte ihnen, sie brauchten sich nicht zu fürchten:
Er sprach: "Fürchtet euch nicht! Seht, Ich bin bei euch. Ich höre und sehe (alles)". (Sure 20:46 - Ta Ha)
 

Die korrumpierten Argumente des Pharao


Am Berge Sinai war Moses nicht nur die Offenbarung zuteil geworden, unser Herr hatte ihm außerdem große Weisheit verliehen. Besonders über zwei Themen hatte Allah Moses belehrt: über das Schicksal und über das Gottvertrauen. Moses hatte erkannt, das sein gesamtes Leben sich im Rahmen eines bestimmten Schicksals abspielte, und er hatte seine Reise, wie dieses Schicksal ihm vorschrieb, angetreten. Er hatte inzwischen begriffen, dass er Pharao nicht zu fürchten brauchte, sondern auf Allah vertrauen konnte, der immer mit ihm war, ihn sah und ihm half. In dieser Geisteshaltung waren sie zu Pharao und seinem Gefolge aufgebrochen, das Allah im Quran als "ein hochmütiges und sündiges Volk" bezeichnet:
Dann, nach ihnen, schickten Wir Moses und Harun mit Unseren Wunderzeichen zu Pharao und seinen Oberhäuptern. Sie aber waren hochmütig und ein sündiges Volk. (Sure 10:75 - Yunus)
Der Dialog zwischen Moses und Pharao ist im Quran überliefert. Eine eingehende Untersuchung der Antworten, die Pharao Moses gab, deckt seine unvernünftige und irrationale Denkweise auf. Aus seinen Antworten kann entnommen werden, dass er, anstatt Moses Worte zu durchdenken, darauf aus war, ihm eine Niederlage in der Debatte zuzufügen, ihn vor seinen Gefolgsleuten anzuprangern. Der Dialog zwischen Moses und Pharao verlief wie folgt:
Er fragte: "Und wer ist dann euer Herr, o Moses?"
Er antwortete: "Unser Herr ist Der, Welcher jedem Ding sein Dasein und Wesen gegeben hat und es leitet."
Er fragte: "Und wie steht es mit den früheren Geschlechtern?
Er antwortete: "Das Wissen darum ist bei meinem Herrn in einem Buch. Mein Herr irrt Sich nie, und Er vergisst niemals."
(Er) Der euch die Erde zu einem Lager gemacht hat und euch auf ihren Wegen ziehen lässt und vom Himmel Wasser herabsendet, durch das Wir paarweise verschiedene Pflanzen hervorbringen. Esst denn und weidet euer Vieh! Darin sind wahrlich Zeichen für Leute von Verstand. Aus ihr haben Wir euch erschaffen, und in sie lassen Wir euch zurückkehren, und aus ihr lassen Wir euch ein weiteres Mal erstehen. (Sure 20:49-55 - Ta Ha)
Anstatt Moses' Botschaft mit vernünftigem und klarem Bewusstsein zu bewerten, schätzten Pharao und sein Hofstaat sie ein, wie sie es, auf der Religion ihrer Vorfahren gründend, gewohnt waren. Nach ihrem Aberglauben war Pharao selbst eine angebliche Gottheit und so waren sie weit davon entfernt, die Idee der Existenz Gottes auch nur in Betracht zu ziehen.
Und als Moses mit Unseren deutlichen Zeichen zu ihnen kam, sprachen sie: "Dies ist nichts als von Menschen entwickelte Zauberei; denn wir haben derartiges nie von unseren Vorvätern gehört." (Sure 28:36 - al-Qasas)
Pharao und sein Hofstaat glaubten, durch die Verkündung der Existenz des einzigen Gottes sei es Moses Absicht gewesen, die Macht im Land an sich zu reißen indem er die überlieferte, alte Religion von Pharao's Vorfahren abschaffte. Diese Religion verschaffte Pharao und seinem Gefolge eine ganze Reihe von Privilegien, und das Bekenntnis zu einer anderen Religion hätte den Machtverlust Pharaos' und die Einsetzung Moses' als Autorität zur Folge gehabt. Sie glaubten daher, Moses sei gekommen, die Menschen ebenso zu tyrannisieren, wie Pharao es zuvor getan hatte. Diese beschränkte Auffassung kommt in der Antwort Pharaos' an Moses und Harun zum Ausdruck:
Sie fragten: "Bist du zu uns gekommen, um uns von dem abwendig zu machen, was wir bei unseren Vätern vorfanden, damit ihr beide die Macht im Lande übernehmt? Wir glauben euch nicht!" (Sure 10:78 - Yunus)

Eine Wandmalerei, die die Versklavung der Kinder Israels unter Pharaos Herrschaft zeigt.

Doch der Vorwurf, ausgedrückt in der Frage "Bist du zu uns gekommen... damit ihr beide die Macht im Lande übernehmt?" war lediglich ein Verleumdungsversuch Pharaos und seines Gefolges. Prophet Moses hatte nicht im mindesten die Absicht, Ägypten zu regieren, er hatte Pharao lediglich darum ersucht, das Volk Israels mit ihm ziehen zu lassen. Moses' Wunsch war, Pharao solle die Kinder Israels, ein versklavtes Volk, das unter kummervollen Bedingungen lebte, in die Freiheit entlassen:
Und Moses sprach: "O Pharao! Siehe, ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten. Es gehört sich für mich, nichts als die Wahrheit über Allah zu sprechen. Ich bin zu euch mit einem deutlichen Beweis von euerem Herrn gekommen. Darum entlass die Kinder Israels mit mir." (Sure 7:104, 105 - al-A'raf)
Pharao lehnte Moses' Wunsch ab. Indem er Moses daran erinnerte, dass er seinerzeit im Palast aufgezogen worden war, wollte er eine Loyalität in Moses wachrufen, die dieser ihm vermeintlich schuldete. Pharao verstärkte dieses Argument mit der Erwähnung des Mannes, den Moses damals unabsichtlich erschlagen hatte. Moses Erwiderung auf diese Anwürfe ist charakteristisch für den Rechtgläubigen, der sich bedingungslos seinem Schicksal und dessen Folgen ergibt:
Er antwortete: Haben wir dich nicht unter uns als Kind aufgezogen, so dass du viele Jahre deines Lebens unter uns verbracht hast? Und hast du nicht jene Tat verübt? Du bist ein Undankbarer!" Er antwortete: "Ich tat es wohl, als ich noch auf Abwegen war. Und ich floh vor euch, weil ich mich vor euch fürchtete. Doch mein Herr schenkte mir Weisheit und machte mich zu einem der Gesandten." (Sure 26:18-21 - asch-Schu'ara')
Moses erklärt, dass sein Heranwachsen im Palast nicht etwa auf Pharaos Güte zurückzuführen gewesen sei, sondern das Ergebnis seiner grausamen Unterdrückung gewesen war:
Und die Gnade, die du mir vorhältst, ist wohl, dass du die Kinder Israels gefangen hältst! (Sure 26:22 - asch-Schu'ara')
Trotz seines früheren Zauderns überbringt Moses Pharao und seinem Gefolge Gottes' Botschaft furchtlos und aufrecht, eingedenk der Tatsache, dass Allah ihn Seines Geleits versichert hatte. Zunächst befragt Pharao Moses über dessen Herrn:
Pharao fragte: "Und was ist der Herr der Welten?"
Er sprach: "Der Herr der Himmel und der Erde und was zwischen beiden ist, wenn ihr nur glauben wolltet!"
Er fragte die, welche um ihn waren: "Habt ihr das gehört?"
Er sprach: "(Er ist) euer Herr und der Herr euerer Vorväter!" (Sure, 26:23-26 - asch-Schu'ara')
In seiner Antwort erklärt Moses, die Religion von Pharao's Vorfahren sei völlig wertlos, sie sei von Beginn an anmaßend gewesen, denn Allah sei bereits der Herr dieser Vorfahren gewesen. Als Pharao darauf keine Antwort weiß, verlegt er sich wieder auf Verleumdungen und Drohungen:

Pharao urteilt über Sklaven, die ihm vorgeführt werden
Er sagte: "Dieser Gesandte, der zu euch geschickt wurde, ist gewiss besessen!"
Er sprach: "(Er ist) der Herr des Ostens und des Westens und was zwischen beiden ist, wenn ihr nur begreifen wolltet!"
Er sagte: "Wenn du einen anderen Gott als mich annimmst, sperre ich dich bestimmt ein!" (Sure 26:27-29 - asch-Schu'ara')
Offensichtlich brachten Moses' prägnante Erklärungen und klare Beweise Pharao in eine schwierige Position, und so erklärte er Moses schlicht für verrückt. Pharaos' Absicht war, den starken Einfluss, den Moses auf die Menschen ausübte, zu neutralisieren. Moses aufrechte und überzeugende Rethorik machte Pharao wütend. Schließlich bedrohte er Moses mit Gefängnis, falls er sich weiterhin weigern sollte, Pharaos' angebliche Göttlichkeit anzuerkennen. Hier manifestiert sich einmal mehr Pharaos' verdorbener Charakter.
An diesem Punkt angelangt, verkündet Moses, er habe Zeichen bei sich, die sein Prophetentum beweisen würden, und er ließ die zwei Wunder geschehen, zu denen Gott ihn befähigt hatte.

Er sprach: "Wie, wenn ich aber mit etwas Überzeugendem zu dir komme?"
Er sagte: "So zeige es, sofern du die Wahrheit redest."
Da warf er seinen Stab hin und, siehe, er wurde offenbar zu einer Schlange. Und er zog seine Hand heraus und, wahrlich, sie erschien den Zuschauern weiß. (Sure 26: 30-33 - asch-Schu'ara')

Pharao und sein Gefolge, die Zeugen wurden, wie Moses die beiden Wunder Gottes geschehen ließ, meinten, sie seien nur durch Zauberei möglich gewesen. Weil er sich durch die Wunder nicht beeindrucken lassen wollten, befragte Pharao seine Ratgeber:
Er sagte zu den Anführern um ihn: "Seht, dies ist tatsächlich ein kenntnisreicher Zauberer. Er will euch mit seiner Zauberei aus euerem Land vertreiben. Was empfehlt ihr da?" (Sure 26:34, 35 - asch-Schu'ara')
Die Mentalität, die hier zum Vorschein kommt, ist typisch für jene, die die Wahrheit verneinen. Der Quran kennt zahlreiche Beispiele von Menschen ähnlichen Verhaltens und deren Antworten auf den Beweis offensichtlicher Tatsachen. Diese Geisteshaltung, die blindlings dem Glauben der Vorfahren folgt und sich weigert, die Wahrheit zu sehen, obwohl sie vollständig und klar erkennbar ist, war nicht nur eine besondere Charaktereigenschaft Pharaos und seines Gefolges. Im Lauf der Geschichte haben Glaubensverweigerer schon immer einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Diese Überheblichkeit beschreibt unser Herr im Quran folgend:
Abwenden aber will Ich von Meiner Botschaft diejenigen, die sich ohne Grund auf der Erde hochmütig benehmen. Selbst wenn sie alle Zeichen (der Wahrheit) sehen, wahrlich, sie glauben nicht daran. Und selbst wenn sie den rechten Weg sehen, so nehmen sie ihn nicht als Weg… (Sure 7:146 - al-A'raf)
Pharao und sein Umfeld bevorzugten erkennbar den Weg der Verleugnung und des Übels anstatt den Weg der Rechtleitung zu beschreiten. Trotz der Wunder, deren Zeugen sie gewesen waren, wollten sie Moses der Lüge überführen. Zu diesem Zweck wollten sie Moses, den sie nun für einen Magier hielten, mit ihm ebenbürtigen Zauberern und Hexern konfrontieren.
Sie sprachen: "Lass ihn und seinen Bruder warten, und schicke Leute in die Städte, die zusammenrufen, um dir jeden gelehrten Zauberer zu bringen. (Sure 7:111, 112 - al-A'raf)
Pharao behauptete, die Wunder Moses seien nichts als Taschenspielertricks gewesen und glaubte, seine eigenen Zauberer würden diese als solche entlarven. Auf diese Art gedachte er Moses zu überführen und seine eigene Reputation wieder herzustellen. Er hätte Moses und Harun durchaus töten lassen können. In der Hoffnung aber, einen größeren und eindrucksvolleren Sieg davonzutragen, folgte er den Vorschlägen seiner Ratgeber. Dies schien ihm eine gute Strategie zu sein. Tatsächlich jedoch war er dazu verurteilt, eine überwältigende Niederlage von Allah hinzunehmen, und diese Niederlage kam aus einer Richtung, aus der er sie am allerwenigsten erwartet hätte.
Eines überwältigenden Sieges gewiss, erlaubte Pharao Moses, Zeit und Ort der Konfrontation zu bestimmen.
Er fragte: "Bist du zu uns gekommen, uns mit deiner Zauberei aus unserem Land zu vertreiben, o Moses? Aber wir werden dir gewiss mit gleichartiger Zauberei kommen. Setze also zwischen uns und dir ein Treffen fest - wir wollen es nicht verfehlen und du auch nicht - an einem Ort, der beiden recht ist."
Er sagte: "Das vereinbarte Treffen sei am Festtag, und die Leute sollen sich am Vormittag versammeln." (Sure 20:57-59 - Ta Ha)
Moses wählte den Tag der Festspiele, so dass die Bevölkerung die Begegnung verfolgen konnte. Es war eine weise Entscheidung, denn so konnte das Volk Moses' Botschaft hören und Zeugen der Niederlage Pharaos und seiner Zauberer werden. Pharao war mit Zeit und Ort einverstanden.
Dann zog sich Pharao zurück und raffte seine ganze List zusammen. Alsdann kam er (zum Treffen).
Moses sagte zu ihnen. "Wehe euch! Denkt euch gegen Allah nichts Böses aus, sonst vernichtet Er euch durch eine Strafe. Jeder, der (Böses gegen Ihn) ausbrütet, geht verloren.
Und sie besprachen ihr Vorhaben untereinander, berieten aber geheim.
Sie sagten: "Diese beiden sind bestimmt Zauberer. Sie wollen uns mit ihrer Zauberei gewiss aus unserem Land vertreiben und uns unserer Lebensweise berauben. So nehmt euer ganzes Können zusammen; dann tretet geschlossen vor. Wohl dem, der heute obsiegt!" (Sure 20:60-64 - Ta Ha)
Der Titel der Ägyptischen Herrscher im Quran
Moses war nicht der einzige Prophet, der im alten Ägypten gelebt hat. Der Prophet Joseph lebte schon lange vor Prophet Moses' Zeit in Ägypten.
Die Geschichten von Moses und Joseph, die uns Allah im Quran überliefert, enthalten ein besonderes Detail, das es wert ist, erwähnt zu werden. Zu Joseph's Zeit benutzt der Quran das Wort "König", wenn vom ägyptischen Herrscher die Rede ist:
Und der König sprach: "Bringt ihn zu mir! Ich will ihn an meiner Seite haben." Und nachdem er es mit ihm besprochen hatte, sagte er: "In der Tat, von heute an bist du bei uns in Amt und Würden." (Sure 12:54 - Yusuf)
Zu Moses Zeit jedoch wird der ägyptische Herrscher als "Pharao" bezeichnet:
Und wahrlich, Wir gaben Moses neun deutliche Wunderzeichen. Erkundige dich nur bei den Kindern Israels. Und als er zu ihnen kam, sagte Pharao zu ihm: "O Moses! Ich halte dich fürwahr für verhext." (Sure 17:101 - al-Isra)
Heute verfügbare historische Aufzeichnungen liefern die Erklärung für die Verwendung der verschiedenen Titel für die Herrscher von Ägypten. Im alten Ägypten bezeichnete das Wort "Pharao" ursprünglich den königlichen Palast. Die in der alten Zeit regierenden Herrscher benutzten den Titel "Pharao" nicht. Das Wort "Pharao" kam erst im neuen Königreich als Synonym für den ägyptischen König in Gebrauch (beginnend mit der 18. Dynastie, 1539-1292 v.Chr.), später in der 22. Dynastie wurde es als respektvoller Beiname gebraucht.1
Hier werden einmal mehr die wunderbaren Eigenschaften des Quran aufgezeigt: Weil der Prophet Joseph lange vor dem Neuen Königreich lebte, bezeichnet der Quran den zeitgenössischen ägyptischen Herrscher als "König" und nicht als "Pharao". Moses aber lebte in der Zeit des Neuen Königreichs, weswegen jener zeitgenössische König "Pharao" genannt wird.
Diese Unterscheidung setzt eine genaue Kenntnis der Geschichte des alten Ägypten voraus. Wie schon früher erwähnt, war die Geschichte des alten Ägypten aber im 4. Jahrhundert vollständig vergessen, und die Hieroglyphenschrift wurde erst im 19. Jahrhundert entziffert. Das bedeutet, das keine tiefere Kenntnis der ägyptischen Geschichte vorhanden war zu der Zeit, als der Quran offenbart wurde. Diese Tatsache ist ein weiterer Beweis unter zahllosen anderen Beweisen, dass der Quran Allahs Wort ist.

Moses' (a.s.) Konfrontation mit den Magiern
Aus allen Teilen Ägyptens kamen die Zauberer zu Pharao um ihre Magie gegen Moses zu wenden. Pharao war sich seines endgültigen Sieges sicher. Nach einer für ihn erfolgreichen Konfrontation würde Pharaos' Autorität und die seiner höchsten Beamten gesichert sein. Die Zauberer hingegen konnten die Belohnung kaum erwarten, die sie bei Moses' Niederlage erhalten würden:

"Um dir jeden gelehrten Zauberer zu bringen!"
So kamen die Zauberer zu Pharao und fragten: "Bekommen wir wirklich einen Lohn, wenn wir die Obsiegenden sind?"
Er sagte: "Ja, und dann sollt ihr mir gewiss nahestehen." (Sure 7:112-114 - al-A'raf)
Pharao wollte die Situation benutzen, seine Autorität zu konsolidieren, während die Zauberer glaubten, durch die Ehre bei Hofe zu sein, eigene Privilegien erlangen zu können. Die fähigsten Zauberer Ägyptens waren gegen Moses und Harun in aufgeboten worden. Moses sollte entscheiden, welche Partei beginnen sollte:
Sie fragten: "O Moses! Willst du zuerst werfen oder sollen wir als erst werfen?" Er antwortete: "Nein! Werft nur!" Und siehe, wegen ihrer Zauberei kam es ihm vor, als ob ihre Stricke und Stäbe liefen. (Sure 20:65, 66 - Ta Ha)
Als die Magier ihre Tricks vorführten, schienen sich ihre Stricke und Stäbe als ob sie liefen. Wie uns der Vers informiert, wurde dem Publikum vorgetäuscht, die Stricke und Stäbe bewegten sich aus eigener Kraft.
Ein bestimmter Punkt verdient unsere Aufmerksamkeit hier: im obigen Vers finden wir die Formulierung "...kam es ihm vor, als ob ihre Stricke und Stäbe liefen." Dies impliziert, dass es keine tatsächliche Bewegung gab, sondern nur eine den Zuschauern vorgetäuschte. In einem anderen Vers wird diese Illusion folgendermaßen erklärt:
Er sagte: "Werft!" Und als sie geworfen hatten, bezauberten sie die Augen der Leute und jagten ihnen Angst ein und entfalteten einen gewaltigen Zauber. (Sure 7:116 - al-A'raf)

Pharaos' Magier waren Autoritäten auf Gebieten, die von der Medizin bis zur Astronomie reichten. Sie nutzten ihr Prestige um die öffentliche Meinung in Pharaos' sinn zu beeinflussen, hauptsächlich, um die Tyrannei Pharaos' zu untermauern. Hier ein Relief mit den Magiern, wie sie die Welt auf ihren Händen tragen.

Mit ihren Illusionen gewannen Pharaos' Zauberer das Publikum. Sie priesen sein Regime indem sie ihren Zauber als "durch die Macht des Pharao geschehend" begründeten. Pharao verschaffte ihnen als Gegenleistung finanzielle Vorteile. Kurz, ihre Beziehung zu Pharao war eine ausschließlich kommerzielle.
Den Magiern war während der Konfrontation mit Moses vollständig klar, dass Pharao keinerlei göttliche Macht besaß. Gleichwohl, weil sie näher bei Hof sein und die sich daraus ergebenden Vorteile nutzen wollten, praktizierten sie ihre Taschenspielereien. Sie waren sich ihrer Überlegenheit über Moses sicher und machten dies auch klar:

Pharaos' Magier führten die religiösen Zeremonien der Ägypter durch. Hier ist ein Einbalsamierungsritual zu sehen.
Da warfen sie ihre Stricke und ihre Stäbe hin und sagten: "Bei Pharaos Macht! Wir werden gewiss die Sieger sein." (Sure 26:44 - asch-Schu'ara')
Obwohl alles nur eine Spiegelfechterei war, war die Menschenmenge doch beeindruckt. Wie wir im Quran lesen können, waren die Menschen sehr verängstigt. Selbst Moses war hin- und hergerissen und sein Herz war von Furcht vor den Magiern erfüllt, schienen doch als ob ihre Stricke und Stäbe liefen. Allah erinnerte Moses daran, dass er sich nicht zu fürchten habe:
Da verspürte Moses in sich Angst aufsteigen. Wir sprachen: "Fürchte dich nicht! Siehe, du wirst obsiegen. Wirf nur, was du in deiner Rechten hältst. Es wird verschlingen, was sie fabriziert haben. Sie brachten es nur mit einem Zaubertrick zustande. Aber Zauberern ergeht es nicht wohl, wo auch immer." (Sure 20:67-69 - Ta Ha)

Nach dieser Rückversicherung durch Allah wandte sich Moses an die Magier und sagte ihnen, ihre Vorführung sei nichts als Tricks gewesen, was ihnen nach Gottes Willen auch bewiesen werden würde:
Und als sie geworfen hatten, sprach Moses: "Den Zauber, den ihr vorgeführt habt, wird Allah gewiss vereiteln. Fürwahr, Allah lässt das Werk derer nicht gedeihen, die Verderben stiften. (Sure 10:81 - Yunus)
Dann warf Moses seinen Stab zur Erde. Der Effekt war schreckenerregend für die Zauberer: Ihre Stricke und Stäbe wurden von Moses' Stab verschlungen.
Und Wir gaben Moses ein: "Wirf deinen Stab!" Und da verschlang er ihren Trug. So erwies sich die Wahrheit, und ihr Werk erwies sich als nichtig. Und so wurden sie besiegt und kehrten gedemütigt um. (Sure 7:117-119 - al-A'raf)
Im Gegensatz zu den Taschenspielereien der Zauberer hatte Moses mit seinem Stab tatsächlich ein Wunder vollbracht. Die Zauberer hatten sich gegen Moses verschworen. Allah jedoch, ist der Beste im Pläneschmieden, unser Herr half Moses mit einem Plan, der ihre Tricks vollständig entlarvte; so kehrte sich die Verschwörung der Zauberer am Ende gegen sie. Mit übernatürlichen Eigenschaften von Allah ausgestattet, bewirkte der Stab Moses' ein tatsächliches Wunder.
Folglich, im Gegensatz zu allen Erwartungen, trug Moses den Sieg über die Zauberer davon. Jedermann wurde Zeuge, dass Allahs Versprechen der Wahrheit entsprach. Allah ließ Moses nicht im Stich und ließ ihn siegreich sein über eines der mächtigsten Systeme seiner Zeit.
Die Magier finden zum Glauben
Das Ergebnis der Konfrontation war völlig unerwartet für Pharao, die Zauberer und die Zuschauer. Die Zauberer, die ihrer Überlegenheit so sicher gewesen waren, waren besiegt. Mehr noch, ihre totale Niederlage hatte vor den Augen der versammelten ägyptischen Bevölkerung stattgefunden. Für die Zauberer war der Eindruck der eigenen Niederlage noch größer. Sie hatten nur zu gut gewusst, dass ihr Spektakel reine Illusion war. Sie hatten Tricks vorgeführt um die Menschen Glauben zu machen, ihr politisches System - und konsequenterweise Pharaos' System - verfüge über göttliche Macht. Moses Wunder aber bewiesen ihnen das Gegenteil. Sie erkannten, dass seine Leistung keine Illusion und kein Taschenspielertrick war. Moses Stab hatte sogar ihre Stricke und Stäbe verschlungen. So erkannten die Zauberer, dass es sich hier um ein wirkliches Wunder handelte, ein Zeichen der Existenz Gottes und ein Beweis, dass Gott Moses half. Daraufhin nahmen sie den rechten Glauben an.
Doch die Zauberer warfen sich in Anbetung nieder. Und sprachen: "Wir glauben an den Herrn der Welten, Den Herrn von Moses und Harun." (Sure 7:120-122 - al-A'raf)
Mit diesem Augenblick war das gesamte ägyptische Herrschaftssystem auf den Kopf gestellt worden. Pharao, der Moses öffentlich herausgefordert hatte, weil er sich seiner Sache sicher gewesen war, war geschlagen und seine Zauberer glaubten nunmehr an Moses. Dies konnte Pharao unmöglich akzeptieren. In seiner pervertierten Vorstellung war einzig und allein er der Besitzer des Landes, selbst der Menschen, und er glaubte, anordnen zu können, ob die Menschen zu einer anderen Religion konvertieren durften oder nicht:
Pharao sprach: "Glaubt ihr an Ihn, bevor ich es euch erlaube? Ihr habt diese List in dieser Stadt ersonnen, um ihre Bewohner daraus zu vertreiben. Aber ihr werdet schon noch erfahren..." (Sure 7:123 - al-A'raf)
Fehlgeleitet durch seinen irrsinnigen Verstand, versucht Pharao nun, die Situation zu erfassen. Ganz offensichtlich war gerade ein Wunder geschehen, und nach einer schimpflichen Niederlage waren seine Zauberer zum Glauben an Moses' Herrn übergetreten. Was man in dieser Situation von Pharao hätte erwarten sollen, war, anzuerkennen dass ein Wunder geschehen war und zu akzeptieren, auf den richtigen Weg geleitet zu werden. Pharao jedoch zog es vor, die Ereignisse in einer Weise zu interpretieren, von der er selbst wusste, dass sie nur seiner Einbildung entsprang. So redete er sich ein, dass Moses und die Zauberer gegen ihn konspiriert hatten, um die Macht in Ägypten an sich zu reißen. Er ging sogar so weit, anzunehmen es wäre Moses gewesen, der seine Zauberer in der Magie unterwiesen hatte:
"…Er ist wohl euer Meister, der euch die Zauberei gelehrt hat!…" (Sure 20:71 - Ta Ha)
So wurde Pharao Zeuge Allahs' unwiderlegbarer Zeichen und Wunder, weigerte sich aber gleichwohl, sie anzuerkennen. Tatsächlich war sein Benehmen typisch für alle, die die Wahrheit leugnen. Diese Menschen sind entschlossen, im Unglauben zu verharren, an ihm festzuhalten, ganz gleichgültig, wie unbestreitbar die Zeichen sind, die ihnen gegeben werden. Sie flüchten sich in jeden nur möglichen Wahn um ihr Leugnen zu rechtfertigen. In jeder Gesellschaft und in jeder Altersstufe werden wir zahllose Ungläubige finden, die mit dieser enormen Halsstarrigkeit Pharaos infiziert sind, die die Existenz, die Einzigartigkeit und die Rechtmäßigkeit von Allahs Religion leugnen.
Pharao wusste jedoch, dass seine Dickköpfigkeit ihm nichts nützen würde. Die Niederlage der Zauberer und deren Konvertierung zu Moses' Glauben hatten seiner Autorität schweren Schaden zugefügt. Er musste die Situation wieder in den Griff bekommen und seine Macht wieder herstellen. Daher griff er zur Gewalt und bedrohte die nunmehr gläubigen Zauberer mit Folter und Tod. Diese jedoch, inzwischen die Wahrheit von Allahs' Botschaft wissend, suchten Zuflucht bei Allah. In verschiedenen Quranversen können wir nachlesen, wie die Zauberer ihrer Zuflucht zu Allah Ausdruck verleihen:
"…Wahrlich, ich lasse euch euere Hände und Füße wechselseitig abhacken und euch an Palmenstämmen kreuzigen. Ihr sollt wahrlich erfahren, wer von uns strenger und nachhaltiger straft."
Sie antworteten: "Wir geben dir keineswegs den Vorzug vor den deutlichen Zeichen, die zu uns kamen, oder vor Unserem Schöpfer. Beschließe, was du beschließen magst, du vermagst nur über das irdische Leben zu beschließen. Siehe, wir glauben an unseren Herrn, auf dass Er uns unsere Sünden verzeihe und die Zauberei, zu der du uns gezwungen hast. Allah ist gewiss am besten und beständigsten." (Sure 20:71-73 - Ta Ha)
Sie sprachen: "Siehe, zu unserem Herrn kehren wir zurück. Du nimmst doch nur deshalb Rache an uns, weil wir an die Wunderzeichen unseres Herrn glauben, nachdem sie zu uns gekommen sind. Unser Herr, wappne uns mit Geduld und nimm uns als Gottergebene zu Dir". (Sure 7:125, 126 - al-A'raf)
Sie sprachen: "Es gibt Schlimmeres! Denn wir werden zu Unserem Herrn zurückkehren. Siehe, wir hoffen, dass unser Herr uns unsere Sünden verzeihen wird, weil wir zu den ersten der Gläubigen gehören." (Sure 26:50, 51 - asch-Schu'ara')
Wie obige Verse mitteilen, gaben diese Gläubigen den Drohungen Pharaos nicht nach und unterwarfen sich ihm nicht erneut, denn sie hatten verstanden, dass sie im Falle getötet zu werden, zu Allah zurückkehren würden, zu Ihm, der alle Dinge erschaffen hat. Sie hofften inbrünstig, dass Allah ihnen ihren vormaligen Unglauben und ihre feindliche Haltung gegenüber dem rechten Glauben, vergeben würde. Denn Allah ist der Vergebende und der Barmherzige.
Von da an wurde Pharaos' Herrschaft über die Menschen spürbar härter und böswilliger. Er versuchte, die Menschen mit purer Gewalt zu beherrschen. Aufgrund dieser verschärften Tyrannei folgte Moses niemand, mit Ausnahme einer kleinen Gruppe junger Leute seines Volkes. Nur diese wenigen jungen Menschen besaßen den Mut und die Aufrichtigkeit, dem Beispiel der Zauberer zu folgen. Die Mehrheit jedoch wusste die Macht Allah des Allmächtigen nicht zu würdigen, und da sie Ihn nicht fürchteten, lehnten sie den rechten Glauben ab. Dies wird im Quran so berichtet:
Doch niemand bekannte sich zu Moses ausser einiger jungen Leute seines Volkes, aus Furcht vor Strafe des Pharao und seiner Oberhäupter. Denn Pharao war tatsächlich voller Macht im Land, und er war einer der maßlos Ausschweifenden. (Sure 10:83 - Yunus)
Eine derjenigen, die Moses folgten, war die Ehefrau des Pharao. Diese ehrenhafte Frau, die zuvor soviel weltlichen Luxus mit Pharao geteilt hatte, wagte es nicht nur, all diesem Reichtum zu entsagen, sondern machte sich dadurch auch zum Ziel von Pharaos' Gewalttätigkeit. Ihre Entscheidung ist Zeichen eines tiefen und aufrichtigen Glaubens. Tatsächlich nennt der Quran sie gemeinsam mit Maria als eine gläubige Frau, deren Verhalten vorbildlich war:
Und Allah führt für die Gläubigen ein (weiteres) Beispiel an: Die Frau des Pharao, als sie sprach: "O mein Herr! Baue mir ein Haus bei Dir im Paradies und rette mich vor Pharao und seinem Betragen, und rette mich vor dem Volk der Missetäter." (Sure 66:11 - at-Tahrim)
Die aufrichtige Hingabe von Pharaos' Frau an Allah ist ein herausragendes Beispiel für alle Muslims. Diese Rechtgläubige verzichtete auf allen Reichtum der Welt und erkannte, dass das wahre Leben im Jenseits liegt. Sie zog die Segnungen des Jenseits den Vorteilen dieses kurzen, wenn auch trügerisch blendenden diesseitigen Daseins vor. Sie betete zu Allah um einen Platz im Paradies. Zweifellos ist ein solch ehrliches Gebet, angefüllt mit der geistigen Hinwendung zum Jenseits, ein ausgezeichnetes Beispiel für alle Gläubigen.


Ramses II Figuren (Abu Simbel Tempel)
 

Ein Mann des Glaubens im Palast

Trotz der übernatürlichen Ereignisse und der Wunder, deren Zeugen sie geworden waren, folgten der Pharao und sein Hofstaat Moses nicht. Überheblich und halsstarrig wie sie waren, blieben sie dabei, die Wahrheit zu leugnen und behaupteten sogar, Moses sei ein Magier, der einen Fluch über sie ausgesprochen habe. Außerdem ersannen sie neue Pläne, Moses und seine Anhänger weiterer Qual und Unterdrückung auszusetzen.
Wir entsandten schon Moses mit Unseren Zeichen und mit eindeutiger Vollmacht. Zu Pharao und Haman und Qarun, doch sie sagten: "Ein Zauberer! Ein Lügner! Und als er mit der Wahrheit von Uns zu ihnen kam, sagten sie: "Tötet die Söhne derer, die seinen Glauben teilen, lasst aber ihre Frauen leben." Aber die Anschläge der Ungläubigen schlugen fehl. Da sprach Pharao: "Lasst mich Moses töten - soll er doch seinen Herrn rufen! Denn ich fürchte, er ändert eueren Glauben oder lässt im Lande Unheil entstehen. Moses aber sprach: "Ich nehme meine Zuflucht zu meinem Herrn und euerem Herrn vor einem jeden Hochmütigen, der an den Tag der Rechenschaft nicht glaubt." (Sure 40:23-27 - Ghafir)
Pharao wollte Moses umbringen. Er wollte mit allen Mitteln eine neue Ordnung in Ägypten verhindern, die ihn davon abhalten würde, sich weiter zu bereichern. Würde Moses weiter an Einfluss gewinnen, würde Pharao Ägypten nicht weiter nach seinen Vorstellungen regieren können. Daher versuchte er sein Motiv, Moses zu töten, zu rechtfertigen indem er ihm die übelsten Absichten unterstellte. Es stand jedoch ein Mann aus Pharaos' Familie auf, der sich Pharaos' Grausamkeiten widersetzte.
Und ein gläubiger Mann von Pharaos Haus, der seinen Glauben verbarg, sagte: "Wollt ihr einen Mann töten, nur weil er sagt: "Mein Herr ist Allah", obwohl er mit deutlichen Zeichen von euerem Herrn zu euch kam? Wenn er ein Lügner ist, so komme seine Lüge auf ihn. Ist er jedoch wahrhaftig, so wird euch etwas von dem, was er euch androht, treffen. allah leitet nun einmal keinen Maßlosen und keinen Lügner."
O mein Volk! Euch gehört heute die Herrschaft, mächtig wie ihr auf Erden seid. Wer aber rettet uns vor Allahs Zorn, wenn Er uns erfasst?" Pharao sprach: "Ich zeige euch nur, was ich sehe, und will euch nur auf den richtigen Weg leiten."
Doch der Gläubige sprach: "O mein Volk! Ich fürchte für euch gewiss einen Tag, wie die Verbündeten ihn erlebten. Das gleiche, was Noahs Volk und den Ad und den Thamud widerfahren ist und denen, die nach ihnen lebten. doch Allah will nicht, dass Seine Diener Ungerechtigkeit erleiden. O mein Volk! Ich fürchte für euch den Tag der Hilferufe, den Tag, an dem ihr euere Rücken (zur Flucht) kehren und keinen Beschützer vor Allah haben werdet. denn der, den Allah irregehen lässt, findet niemals Rechtleitung. Zuvor kam schon Joseph mit deutlichen Zeichen zu euch. Ihr aber hörtet nicht auf zu bezweifeln, was er euch brachte, so dass ihr, als er starb, sagtet: "Allah wird nach ihm keinen Gesandten mehr schicken. So lässt Allah die Maßlosen und die Zweifler irregehen. Diejenigen, welche ohne jeden Beweis Allahs Zeichen bestreiten, erregen Abscheu bei Allah und bei den Gläubigen. Und so versiegelt Allah das Herz eines jeden Stolzen, Gewalttätigen." (Sure 40:28-35 - Ghafir)
Die Warnung des Gläubigen im Palast machte keinen Eindruck auf Pharao, dessen Herz erfüllt war mit Hochmut und Verachtung. Pharao versuchte, den Muslim, der ihn und die Menschen in Ägypten gewarnt hatte, der Lächerlichkeit preiszugeben, indem er sich höhnisch an seinen Diener Haman wandte und ihm befahl, einen Turm zu bauen:
Und Pharao sprach: "O Haman, baue mir einen Turm, damit ich den Zugang erreiche, den Zugang zum Himmel, und zu Moses Gott hinaufsteige; denn ich halte ihn wirklich für einen Lügner." Und so erschien Pharao sein übles Tun im besten Licht, und er kam vom rechten Weg ab. Pharaos List führte nur ins Verderben. (Sure 40:36-37 - Ghafir)
Pharao flüchtete sich in Zynismus, um seine Fassung zu bewahren. Er erkannte nicht die Bedeutung von Moses' Botschaft, die Existenz und die Einzigartigkeit Allahs. Soweit Pharao verstanden hatte, behauptete er, Gott sei irgendwo hoch oben in der Luft, dabei wusste Pharao doch ganz genau, dass dort oben nichts zu sehen sein würde, selbst wenn man hinaufsteigen könnte. Moses eine solche Prämisse unterstellend, begründete Pharao seine Ablehnung und Missachtung.
Als der Mann aus Pharaos' Familie, der seinen Glauben bis dahin verheimlicht hatte, Pharaos Irrtum gewahr wurde, begann er, Pharao und seinem Hofstaat die Existenz Allahs und des Jenseits zu erklären. Er warnte sie vor der niemals endenden Höllenqual. Er forderte sie auf, den rechten Weg zu gehen und bat sie dringend, ihm zu folgen:
Aber die Gläubige sagte: "O mein Volk! Folgt mir nach, ich führe euch auf den richtigen Pfad. O mein Volk! Dies irdische Leben ist nur ein Nießbrauch auf Zeit. Das Jenseits aber, das ist die Wohnung auf Dauer. Wer Böses getan hat, dem wird nur mit Gleichen vergolten werden. Wer aber das Rechte getan hat, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, diejenigen werden in das Paradies eintreten, in dem sie über jedes Maß versorgt werden. O mein Volk! Was lade ich euch zum Heil ein, wo ihr mich zum Feuer einladet! Ihr ladet mich ein, Allah zu verleugnen und Ihm etwas beizugesellen, wovon ich keinerlei Wissen habe. Ich aber lade euch ein zum Mächtigen, dem Nachsichtigen. Es ist kein Zweifel daran, dass das, wozu ihr mich einladet, keinen Anspruch auf Anrufung hat, weder in der Welt noch im Jenseits, dass unsere Rückkehr zu Allah ist und die Gesetzesbrecher Bewohner des Feuers sein werden. Dann werdet ihr euch dessen erinnern, was ich euch jetzt sage, ich aber stelle meine Sache Allah anheim. Allah kennt fürwahr Seine Diener!" Da schützte ihn Allah vor dem Übel, das sie planten. Das Übel der Strafe aber erfasste Pharaos Haus. (Sure 40:38-45 - Ghafir)

Dies ist ein Teil der Berichte über Städte, die Wir dir erzählen; einige von ihnen stehen noch, und andere sind wie niedergemäht.(Sure 11:100 - Hud)
Pharao und seine Gefolgsleute schenkten der Warnung dieses frommen Gläubigen keine Beachtung, obwohl er doch einer der ihren war. Wegen ihres Hochmuts und ihrer Verleugnung der Wahrheit sollte sie große Qual erwarten.

Der Name "Haman", der im Quran genannt ist,wird auch
in alten ägyptischen Inschriften erwähnt
Der Quran enthüllt zahlreiche historische Fakten, die erst in jüngster Zeit bekannt geworden sind. Dies zeigt, dass jedes Wort im Quran mit dem Willen Allahs übereinstimmt.
Haman ist eine weitere Person, deren Name im Quran genannt wird. In sechs einzelnen Versen wird Haman als einer der engsten Vertrauten Pharaos genannt.
Überraschend ist jedoch, dass wir den Namen Haman nicht in der Torah finden, an der Stelle wo das Leben Moses' beschrieben wird. Andererseits wird Haman in späteren Kapiteln der Bibel erwähnt, und zwar als Berater eines babylonischen Königs, der etwa 1100 Jahre nach Pharao lebte und der für seine Grausamkeit gegen Juden berüchtigt war.
Nicht-Muslime die behaupten, der Quran sei eine Kompilation der Bibel, die von Muhammad verfasst wurde, unterliegen dem Irrtum, der Prophet habe Teile der Bibel fehlerhaft in den Quran übertragen.
Diese Behauptung ist jedoch haltlos, wie durch die Entzifferung der Hieroglyphenschrift vor etwa 200 Jahren nachgewiesen wurde. Man fand den Namen "Haman" in den alten ägyptischen Schriften.
Bis dahin konnte man die Hieroglyphen der alten ägyptischen Inschriften und Schriftrollen nicht lesen. Die Hieroglyphenschrift war über viele Jahrhunderte benutzt worden, doch mit der Verbreitung des Christentums im zweiten und dritten Jahrhundert und seinem großen kulturellen Einfluss verlernte man ihre Kenntnis. Die letzte bekannte Schriftrolle, in der Hieroglyphen benutzt wurden, datiert aus dem Jahr 394 n.Chr. Danach war die Hieroglyphenschrift eine tote Schriftsprache, die bis zum 19. Jahrhundert niemand mehr entziffern konnte.2



Ägyptische Bauarbeiter
Bis zum 19. Jahrhundert, als die Hieroglyphenschrift schließlich entziffert wurde, war der Name "Haman" unbekannt. Mit der Entzifferung der Hieroglyphen wurde klar, dass Haman am Hofe Pharaos ein wichtiger Mann gewesen ist, nämlich der "oberste Aufseher der Steinbrüche". Was hier Beachtung verdient, ist, dass nach dem Quran Haman mit der Durchführung von Bauprojekten unter Pharaos' Befehl beauftragt war. Das bedeutet, der Quran gab seinerzeit eine Information preis, deren Kenntnis sonst unmöglich gewesen wäre.
Das Geheimnis um die alten ägyptischen Hieroglyphen wurde 1799 gelöst als man den Stein von Rosette entdeckte, der aus dem Jahr 196 v.Chr. stammt. Der Text auf dem Stein war in drei verschiedenen Sprachen abgefasst, was es ermöglichte, die Hieroglyphen zu entziffern. Die Sprachen waren ägyptisch, demotisch (eine simplifizierte Form der Hieroglyphenschrift, die von einfach gebildeten Leuten benutzt wurde) und griechisch. Die Verwendung der griechischen Sprache war es letztenendes, die die Entzifferung der altägyptischen Schrift ermöglichte. Der Franzose Jean-François Champollion übersetzte die Schriftzeichen, und so kam eine tote Sprache ans Licht, zusammen mit einem Abschnitt der Geschichte, der bis dahin verborgen geblieben war. Nun war es möglich, dass die Zivilisation des alten Ägypten mit ihrer vollständig andersartigen Religion und sozialen Struktur vor unseren Augen wieder aufleben konnte.3
Dank der Entzifferung der Hieroglyphenschrift erhalten wir auch zu unserem Thema eine wesentliche Information: Haman wurde tatsächlich in den alten ägyptischen Texten erwähnt. Der Name ist Teil einer Inschrift auf einem Monument, das heute im Hof-Museum in Wien ausgestellt ist. Auch diese Inschrift betont, dass Haman Pharao sehr nahe gestanden haben muss.4
In dem Nachschlagewerk "Die Ägyptischen Personennamen, Verzeichnis der Namen", das auf der Auswertung aller vorhandener Schriftrollen beruht, ist Haman als "oberster Herr über die Arbeiter in den Steinbrüchen" beschrieben.5
Im Gegensatz zu anders lautenden Behauptungen hat Haman tatsächlich zu Moses' Zeiten in Ägypten gelebt, exakt den Angaben im Quran entsprechend. Der Quran bezeichnet ihn als einen Mann aus Pharaos' nächster Umgebung, der für Bauprojekte verantwortlich war.
In ganz ähnlicher Weise stimmt der Vers, der uns überliefert, wie Pharao Haman anweist, einen Turm zu bauen, mit diesen Feststellungen der Archäologie überein:
Und Pharao sprach: "O ihr Anführer! Ich kenne keinen anderen Gott für euch als mich. So brenne mir Tonziegel, o Haman, und mache mir einen Turm, damit ich zum Gott Moses emporsteige. Ich halte ihn allerdings für einen Lügner." (Sure 28:38 - al-Qasas)
Die Schlussfolgerung daraus ist: Die Existenz des Namens "Haman" in den alten ägyptischen Schriftrollen untermauert die Tatsache, dass der Quran das unfehlbare Wort Gottes ist. Der Quran gibt uns hier auf wunderbare Weise ein Stück historischer Information, das man zu Zeiten des Propheten Muhammad (s.a.w.s) niemals hätte auffinden oder erschließen können.
Die Undankbarkeit der Kinder Israels
Nach seiner Konfrontation mit den Zauberern blieb Moses noch lange Zeit in Ägypten, eine Zeit, die durch schwerste Unterdrückung Moses' und der Kinder Israels geprägt war. Moses stellte sich der Gefahr, die von Pharao ausging, gleichzeitig rief er die Kinder Israels zu Standfestigkeit auf. Einige unter den Kindern Israels ließen es durchaus an Respekt gegenüber Moses vermissen und kritisierten ihn indem sie sagten, seine Anwesenheit lindere die Repressalien, denen sie ausgesetzt seien, in keiner Weise.
Moses sprach zu seinem Volk: "Ruft zu Allah um Hilfe und bleibt standhaft. Seht, die Erde gehört Allah. Er gibt sie zum Erbe, wem von Seinen Dienern Er will, und das gute Ende ist den Gottesfürchtigen bestimmt."
Sie antworteten: "Wir litten, bevor du zu uns kamst und nach deinem Kommen." Er sprach: "Vielleicht will euer Herr eueren Feind vernichten und euch in seinem Land zu Nachfolger machen, um zu sehen, wie ihr euch verhaltet." (Sure 7:128, 129 - al-A'raf)
Die Respektlosigkeit der Kinder Israels gegenüber Moses ist ein Zeichen ihrer psychischen Schwäche. Allah hatte einen Propheten gesandt, um sie vor der Grausamkeit des Pharao zu retten und der sie aufforderte, standhaft zu sein. Aufgrund ihrer Glaubensschwäche und ihres völligen Mangels an Weisheit waren sie nicht in der Lage, dies durchzustehen. Stattdessen begannen sie, sich voll Undankbarkeit bei Moses zu beklagen und zu murren. Ein aufrichtig Gläubiger jedoch wird Allah immer Dankbarkeit erweisen, egal was ihn anficht, und er wird sich allem fügen, was Allah für ihn vorherbestimmt hat. In schwierigen Zeiten, im Elend, bei Hunger und selbst unter Qual und Tyrannei muss sich ein Muslim seinem Schicksal fügen und sich Allah anvertrauen. Diese Geisteshaltung wurde von Gottes' Gesandtem, dem Propheten Muhammad (s.a.w.s) mit den Worten beschrieben: "Lob sei Allah, der alles geschaffen hat, wie es sein soll, der nichts übereilt, was Er verfügt und bestimmt. Allah ist alles was ich notwendig brauche." (Ibn Majah) Nur eine solche Unterwerfung und solches Gottvertrauen kann Schwierigkeiten in große geistige Segnungen verwandeln.
Am Beispiel Moses' zeigt uns Allah, dass der Mehrheit der Kinder Israels dieses Bewusstsein fehlte. Wie sich im folgenden zeigen wird, werden die Klagen der Kinder Israels in Undankbarkeit umschlagen und am Ende in offenen Aufstand gegen Allah. Allah informiert uns über diese Ereignisse, damit wir unsere Lehren daraus ziehen können. Genau wie in der Gottesverleugnung Pharaos, sind auch in der Glaubensschwäche und den vergifteten Herzen der Kinder Israels eine Lehre für uns enthalten.

Die Zeit des Unglücks und Pharaos' Torheit
Allah sandte mehrere verheerende Katastrophen auf Pharao und seine Untertanen herab, die Ihn so hartnäckig verleugneten. Zuerst begann eine Zeit extremer Dürre in Ägypten. Da Wasser für die Ägypter lebenswichtig war, war diese Dürre existenzbedrohend. Die Erträge der Landwirtschaft sanken bedrohlich und eine Hungersnot breitete sich aus.
Und Wir hatten das Volk Pharaos schon mit (Hunger-)Jahren und Fehlernten heimgesucht, damit sie sich ermahnen ließen. (Sure 7:130 - al-A'raf)
Wie uns der obige Vers informiert, dauerte die Hungersnot mehrere Jahre. Moses war nach seiner Auseinandersetzung mit den Zauberern noch viele Jahre in Ägypten und verkündete die Botschaft Allahs. In dieser Zeit wies Allah Moses an, Häuser zu bauen für sein Volk, in denen es ungestört und in Sicherheit seine Gebete verrichten konnte. Dies half den Gläubigen außerdem, sich zusammen zu finden.
Und Wir offenbarten Moses und seinem Bruder: "Stellt für euer Volk in ägypten Häuser her und macht sie zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet und verkündet den Gläubigen die frohe Botschaft." (Sure 10:87 - Yunus)

Eine der Katastrophen, die Allah auf Pharao niedersandte, war eine Hungersnot. Hier sehen wir ein ägyptisches Fresco mit der Darstellung hungernder Ägypter
In jenen Häusern verrichteten Moses und seine Gefolgsleute ihre Gottesdienste. Die Ägypter jedoch ermutigten einander im Unglauben und machten Moses und seine Anhänger für die Katastrophen verantwortlich, die über sie alle hereingebrochen waren:
Doch wenn das Gute zu ihnen kam, sagten sie: "Das gebührt uns!" Wenn sie aber ein Übel befiel, so sahen sie in Moses und den Seinigen ein Unheil. Aber lag ihr Unheil nicht allein bei Allah? Jedoch die meisten vo ihnen erkannten es nicht. (Sure 7:131 - al-A'raf)

Ständig gab es neues Unglück überall im Land. Trotzdem ließen Pharao und seine Leute nicht ab von ihren widernatürlichen polytheistischen Ritualen; sie hielten starrsinnig an der "Religion ihrer Väter fest". Nicht einmal die beiden Wunder, die Moses vollbracht hatte als seine Hand weiß wurde und sich sein Stab in eine Schlange verwandelte, konnten sie von ihrem Aberglauben abbringen. Tatsächlich erklärten sie sogar, sie würden ihm niemals glauben, selbst wenn er ein weiteres Wunder bewirke:
Und sie sprachen: "Was auch immer an Wunderzeichen du uns bringen magst, um uns zu bezaubern, wir glauben dir doch nicht!" (Sure 7:132 - al-A'raf)
Wegen dieses Verhaltens sandte Allah ihnen schweres Unglück, als "lauter deutliche Zeichen" (Sure 7:133 - al-A'raf), damit sie Qualen litten auf dieser Welt. Das erste Unglück war die bereits erwähnte Dürre, die die landwirtschaftliche Produktion zurückgehen ließ.

Die ägyptische Landwirtschaft basierte auf dem Wasser des Nils und war insoweit nicht abhängig von den Wetterbedingungen. Selbst in der heißesten Jahreszeit, wenn kein Regen fiel, brachte der Nil Wasser in Hülle und Fülle aus dem inneren Afrikas. Doch weil Pharao und sein Gefolge überheblich und hochmütig gegenüber Gott waren, brach eine bis dahin nicht gekannte Katastrophe über sie herein, eine Dürre. Diese Dürre widerlegte ganz klar die Worte Pharaos', als er sagte:
... "O mein Volk! Gehören das Königreich von ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um?" (Sure 43:51 - az-Zukhruf)
Gleichwohl, anstatt die Zeichen zu beachten, sahen die Ungläubigen jene Katastrophen als ein Unglück an, dass Moses und die Kinder Israels über sie gebracht hatten. Sie unterlagen diesem Wahn, weil sie von ihrem Aberglauben und der Religion ihrer Vorfahren überzeugt waren. Sie hatten schwer zu leiden, doch was über sie kommen sollte, war nicht auf dieses erste Unglück beschränkt. Dies war erst der Anfang. Allah sandte ihnen eine ganze Reihe von Katastrophen. Im Quran werden sie wie folgt beschrieben:

Alte ägyptische Quellen erwähnen die Katastrophen, die Pharaos' Untertanen heimsuchten. Hier sehen wir ein Fragment des berühmten Papyrus Ipuwer. "Die Pest wütet im Land. Blut ist überall..."
Und so sandten Wir über sie die Flut und die Heuschrecken und die Läuse und die Frösche und das Blut, lauter deutliche Zeichen. Sie aber benahmen sich hochnäsig und blieben ein sündiges Volk. (Sure 7:133 - al-A'raf)
Trotz all der Desaster blieben sie bei ihrer Verleugnung des Glaubens. Sogar als sie erkannt hatten, dass die Katastrophen, die über sie hereinbrachen, auf ihr Leugnen zurückzuführen waren, fuhren sie fort, zu leugnen. Pharao und seine Gefolgschaft versuchten, Moses und folglich Gott zu betrügen. Als die fürchterlichen Katastrophen eine nach der anderen über sie hereinbrachen, riefen sie Moses und flehten ihn an, sie zu erretten.

Und sobald eine Plage sie traf, sprachen sie: "O Moses, bete für uns zu deinem Herrn! Er hat doch ein Versprechen von dir angenommen. Wahrlich, wenn du uns von der Plage befreist, glauben wir dir und entlassen mit dir die Kinder Israels." Sobald Wir aber die Plage von ihnen genommen hatten und der (neue) Termin für sie verstrichen war, brachen sie ihr Wort. (Sure 7:134-135 - al-A'raf)
Wir sollten hier anmerken, dass das Benehmen der Ungläubigen dem Verhalten Satans sehr ähnlich war. Satan weigerte sich, Allah zu gehorchen, obwohl er Seine Existenz anerkannte. In ähnlicher Weise weigerten sich Pharaos' Anhänger, sich Allah und seinem Gesandten zu unterwerfen, trotzdem sie die Tatsache eingestanden, dass jene Katastrophen von Allah gesandt wurden, den sie als "Herrn von Moses" zu titulieren wagten. Letztenendes erkannten sie die Existenz Gottes an, weigerten sich jedoch aufgrund ihres Hochmuts und ihrer blinden Gefolgschaft der Religion ihrer Vorfahren, sich Ihm zu unterwerfen.
Moses verkündete die Religion Allahs und warnte sein Volk eine lange Zeit. Er bewirke außerdem eine Reihe weiterer Wunder als Zeichen Allahs. Allah sandte viele Katastrophen auf die Menschen herab, um sie dazu zu bewegen, sich Ihm zuzuwenden. Jedoch gab niemand der Götzenanbeter seine polytheistische Religion auf oder wandte sich seinem wahren Herrn, seinem Schöpfer zu. Allah informiert uns im Quran, dass sich Pharao trotz aller Anstrengungen Moses' weigerte:
Und in Moses (war ein Zeichen,) als Wir ihn mit offenkundiger Vollmacht zu Pharao schickten. Doch im Bewusstsein seiner Stärke wandte er sich ab... (Sure 51:38, 39 - adh-Dhariyat)
Nach dieser Weigerung betete Moses zu Allah, Er möge jenem ungehorsamen Volk schwere Qualen auferlegen:
Und Moses sprach: "O unser Herr! Siehe, Du hast Pharao und seinen Oberhäuptern im irdischen Leben Pracht und Reichtümer gegeben, o unser Herr, auf dass sie von deinem Wege abirren. O unser Herr, vertilge ihre Güter und verhärte ihre Herzen, so dass sie nicht glauben, bis sie die schmerzliche Strafe sehen."
Er sprach: "Euer Gebet ist erhört. Verhaltet euch wohl und folgt nicht dem Weg der Unwissenden." (Sure 10:88, 89 - Yunus)
Allah erhörte Moses' Gebet. Pharao und sein Volk, die trotz aller Warnungen den rechten Weg nicht beschreiten wollten, erfuhren eine schreckliche Bestrafung. In gewisser Weise entsprach ihr Ende ihrer Lebensführung, sie sollten mit all ihren Besitztümern begraben werden.

 
  
DIE MENSCHEN KÖNNEN NUR MIT DER LIEBE ZU ALLAH BEHAGLICHKEIT FINDEN
KONFERENZEN MIT DEM THEMA ''DER NIEDERGANG DER EVOLUTIONSTHEORIE UND DIE WAHRHEIT DER SCHÖPFUNG'' IN BERLIN - DEUTSCHLAND, AM 17-18 APRIL, 2010 KONFERENZ MIT DEM THEMA ''DER NIEDERGANG DER EVOLUTIONSTHEORIE UND DIE WAHRHEIT DER SCHÖPFUNG'' – 28 MAI. 2010, DARMSTADT

Konferenz mit den Themen ''Die Wunder des Quran'' und ''Prophet Jesus (as) und der Mahdi (as)'' - 24.11.2010 - Ansbach Ansbach -''- 24/11/2010) Mucize Quran''and''Prophet İsa (as) ve Mehdi (as Konferansı ile theme''The

DER PROPHET JOSEPH

WUNDER DES GEHIRNS: RIECHEN UND SCHMECKEN

DIE LÖSUNG ALLER PROBLEME: DIE WERTE DES QURAN

BIOMIMETRIE: TECHNOLOGIE IMITIERT NATUR

DER ISLAM: DAS LICHT, DAS DIE WELT ERLEUCHTET

DAS GEHEIMNIS DER PRÜFUNG

DIE BLUTIGE GESCHICHTE DES FASCHISMUS TEIL I

DER PROPHET MOSES (A.S) UND DIE BUNDESLADE

FOSSILIEN STÜRZEN DIE EVOLUTIONSTHEORIE

DIE WUNDER DES QURAN - 4

DIE WUNDER DES QURAN - 3

DIE WUNDER DES QURAN - 2

DIE WUNDER DES QURAN - 1

EINE WELT AUS EIS

DER WUNDERBARE PLANET 1: Beweise Der Schopfung Auf Der Erde

WANDERNDE TIERE - FÜR KINDER 8

TIERE DIE SICH VERSTECKEN KONNEN - FÜR KINDER 7

TIEFES NACHDENKEN

Die Mehrheit der Menschen benutzt ihre Denkfähigkeit nicht so, wie sie es könnte. Der Zweck dieses Dokumentarfilms ist es, die Menschen aufzufordern, so zu denken, wie es angemessen wäre, und sie bei Ihren Bemühungen dabei zu unterstützen.

LIEBE UND ZUSAMMENARBEIT UNTER DEN LEBEWESEN

Einigkeit… Solidarität… Selbstlosigkeit… Aufopferung … Jeder möchte diese Attribute besitzen… Dieser Dokumentarfilm befasst sich mit Sozialverhalten. Doch die Stars dieses Films sind keine Menschen...

ALTRUISMUS IN DER NATUR

In diesem Film werden Sie ein wunderbares, von Allah in den Lebewesen hervorgerufenes Gefühl mütterlicher Liebe und der Selbstaufopferung sehen, das Mütter für ihren Nachwuchs hegen, und Sie werden Zeuge eines der größten Beweise der Schöpfung in der Welt werden...