DER PROPHET MOSES (A.S) UND DIE BUNDESLADE

Die korrumpierten Argumente des Pharao


Am Berge Sinai war Moses nicht nur die Offenbarung zuteil geworden, unser Herr hatte ihm außerdem große Weisheit verliehen. Besonders über zwei Themen hatte Allah Moses belehrt: über das Schicksal und über das Gottvertrauen. Moses hatte erkannt, das sein gesamtes Leben sich im Rahmen eines bestimmten Schicksals abspielte, und er hatte seine Reise, wie dieses Schicksal ihm vorschrieb, angetreten. Er hatte inzwischen begriffen, dass er Pharao nicht zu fürchten brauchte, sondern auf Allah vertrauen konnte, der immer mit ihm war, ihn sah und ihm half. In dieser Geisteshaltung waren sie zu Pharao und seinem Gefolge aufgebrochen, das Allah im Quran als "ein hochmütiges und sündiges Volk" bezeichnet:
Dann, nach ihnen, schickten Wir Moses und Harun mit Unseren Wunderzeichen zu Pharao und seinen Oberhäuptern. Sie aber waren hochmütig und ein sündiges Volk. (Sure 10:75 - Yunus)
Der Dialog zwischen Moses und Pharao ist im Quran überliefert. Eine eingehende Untersuchung der Antworten, die Pharao Moses gab, deckt seine unvernünftige und irrationale Denkweise auf. Aus seinen Antworten kann entnommen werden, dass er, anstatt Moses Worte zu durchdenken, darauf aus war, ihm eine Niederlage in der Debatte zuzufügen, ihn vor seinen Gefolgsleuten anzuprangern. Der Dialog zwischen Moses und Pharao verlief wie folgt:
Er fragte: "Und wer ist dann euer Herr, o Moses?"
Er antwortete: "Unser Herr ist Der, Welcher jedem Ding sein Dasein und Wesen gegeben hat und es leitet."
Er fragte: "Und wie steht es mit den früheren Geschlechtern?
Er antwortete: "Das Wissen darum ist bei meinem Herrn in einem Buch. Mein Herr irrt Sich nie, und Er vergisst niemals."
(Er) Der euch die Erde zu einem Lager gemacht hat und euch auf ihren Wegen ziehen lässt und vom Himmel Wasser herabsendet, durch das Wir paarweise verschiedene Pflanzen hervorbringen. Esst denn und weidet euer Vieh! Darin sind wahrlich Zeichen für Leute von Verstand. Aus ihr haben Wir euch erschaffen, und in sie lassen Wir euch zurückkehren, und aus ihr lassen Wir euch ein weiteres Mal erstehen. (Sure 20:49-55 - Ta Ha)
Anstatt Moses' Botschaft mit vernünftigem und klarem Bewusstsein zu bewerten, schätzten Pharao und sein Hofstaat sie ein, wie sie es, auf der Religion ihrer Vorfahren gründend, gewohnt waren. Nach ihrem Aberglauben war Pharao selbst eine angebliche Gottheit und so waren sie weit davon entfernt, die Idee der Existenz Gottes auch nur in Betracht zu ziehen.
Und als Moses mit Unseren deutlichen Zeichen zu ihnen kam, sprachen sie: "Dies ist nichts als von Menschen entwickelte Zauberei; denn wir haben derartiges nie von unseren Vorvätern gehört." (Sure 28:36 - al-Qasas)
Pharao und sein Hofstaat glaubten, durch die Verkündung der Existenz des einzigen Gottes sei es Moses Absicht gewesen, die Macht im Land an sich zu reißen indem er die überlieferte, alte Religion von Pharao's Vorfahren abschaffte. Diese Religion verschaffte Pharao und seinem Gefolge eine ganze Reihe von Privilegien, und das Bekenntnis zu einer anderen Religion hätte den Machtverlust Pharaos' und die Einsetzung Moses' als Autorität zur Folge gehabt. Sie glaubten daher, Moses sei gekommen, die Menschen ebenso zu tyrannisieren, wie Pharao es zuvor getan hatte. Diese beschränkte Auffassung kommt in der Antwort Pharaos' an Moses und Harun zum Ausdruck:
Sie fragten: "Bist du zu uns gekommen, um uns von dem abwendig zu machen, was wir bei unseren Vätern vorfanden, damit ihr beide die Macht im Lande übernehmt? Wir glauben euch nicht!" (Sure 10:78 - Yunus)

Eine Wandmalerei, die die Versklavung der Kinder Israels unter Pharaos Herrschaft zeigt.

Doch der Vorwurf, ausgedrückt in der Frage "Bist du zu uns gekommen... damit ihr beide die Macht im Lande übernehmt?" war lediglich ein Verleumdungsversuch Pharaos und seines Gefolges. Prophet Moses hatte nicht im mindesten die Absicht, Ägypten zu regieren, er hatte Pharao lediglich darum ersucht, das Volk Israels mit ihm ziehen zu lassen. Moses' Wunsch war, Pharao solle die Kinder Israels, ein versklavtes Volk, das unter kummervollen Bedingungen lebte, in die Freiheit entlassen:
Und Moses sprach: "O Pharao! Siehe, ich bin ein Gesandter vom Herrn der Welten. Es gehört sich für mich, nichts als die Wahrheit über Allah zu sprechen. Ich bin zu euch mit einem deutlichen Beweis von euerem Herrn gekommen. Darum entlass die Kinder Israels mit mir." (Sure 7:104, 105 - al-A'raf)
Pharao lehnte Moses' Wunsch ab. Indem er Moses daran erinnerte, dass er seinerzeit im Palast aufgezogen worden war, wollte er eine Loyalität in Moses wachrufen, die dieser ihm vermeintlich schuldete. Pharao verstärkte dieses Argument mit der Erwähnung des Mannes, den Moses damals unabsichtlich erschlagen hatte. Moses Erwiderung auf diese Anwürfe ist charakteristisch für den Rechtgläubigen, der sich bedingungslos seinem Schicksal und dessen Folgen ergibt:
Er antwortete: Haben wir dich nicht unter uns als Kind aufgezogen, so dass du viele Jahre deines Lebens unter uns verbracht hast? Und hast du nicht jene Tat verübt? Du bist ein Undankbarer!" Er antwortete: "Ich tat es wohl, als ich noch auf Abwegen war. Und ich floh vor euch, weil ich mich vor euch fürchtete. Doch mein Herr schenkte mir Weisheit und machte mich zu einem der Gesandten." (Sure 26:18-21 - asch-Schu'ara')
Moses erklärt, dass sein Heranwachsen im Palast nicht etwa auf Pharaos Güte zurückzuführen gewesen sei, sondern das Ergebnis seiner grausamen Unterdrückung gewesen war:
Und die Gnade, die du mir vorhältst, ist wohl, dass du die Kinder Israels gefangen hältst! (Sure 26:22 - asch-Schu'ara')
Trotz seines früheren Zauderns überbringt Moses Pharao und seinem Gefolge Gottes' Botschaft furchtlos und aufrecht, eingedenk der Tatsache, dass Allah ihn Seines Geleits versichert hatte. Zunächst befragt Pharao Moses über dessen Herrn:
Pharao fragte: "Und was ist der Herr der Welten?"
Er sprach: "Der Herr der Himmel und der Erde und was zwischen beiden ist, wenn ihr nur glauben wolltet!"
Er fragte die, welche um ihn waren: "Habt ihr das gehört?"
Er sprach: "(Er ist) euer Herr und der Herr euerer Vorväter!" (Sure, 26:23-26 - asch-Schu'ara')
In seiner Antwort erklärt Moses, die Religion von Pharao's Vorfahren sei völlig wertlos, sie sei von Beginn an anmaßend gewesen, denn Allah sei bereits der Herr dieser Vorfahren gewesen. Als Pharao darauf keine Antwort weiß, verlegt er sich wieder auf Verleumdungen und Drohungen:

Pharao urteilt über Sklaven, die ihm vorgeführt werden
Er sagte: "Dieser Gesandte, der zu euch geschickt wurde, ist gewiss besessen!"
Er sprach: "(Er ist) der Herr des Ostens und des Westens und was zwischen beiden ist, wenn ihr nur begreifen wolltet!"
Er sagte: "Wenn du einen anderen Gott als mich annimmst, sperre ich dich bestimmt ein!" (Sure 26:27-29 - asch-Schu'ara')
Offensichtlich brachten Moses' prägnante Erklärungen und klare Beweise Pharao in eine schwierige Position, und so erklärte er Moses schlicht für verrückt. Pharaos' Absicht war, den starken Einfluss, den Moses auf die Menschen ausübte, zu neutralisieren. Moses aufrechte und überzeugende Rethorik machte Pharao wütend. Schließlich bedrohte er Moses mit Gefängnis, falls er sich weiterhin weigern sollte, Pharaos' angebliche Göttlichkeit anzuerkennen. Hier manifestiert sich einmal mehr Pharaos' verdorbener Charakter.
An diesem Punkt angelangt, verkündet Moses, er habe Zeichen bei sich, die sein Prophetentum beweisen würden, und er ließ die zwei Wunder geschehen, zu denen Gott ihn befähigt hatte.

Er sprach: "Wie, wenn ich aber mit etwas Überzeugendem zu dir komme?"
Er sagte: "So zeige es, sofern du die Wahrheit redest."
Da warf er seinen Stab hin und, siehe, er wurde offenbar zu einer Schlange. Und er zog seine Hand heraus und, wahrlich, sie erschien den Zuschauern weiß. (Sure 26: 30-33 - asch-Schu'ara')

Pharao und sein Gefolge, die Zeugen wurden, wie Moses die beiden Wunder Gottes geschehen ließ, meinten, sie seien nur durch Zauberei möglich gewesen. Weil er sich durch die Wunder nicht beeindrucken lassen wollten, befragte Pharao seine Ratgeber:
Er sagte zu den Anführern um ihn: "Seht, dies ist tatsächlich ein kenntnisreicher Zauberer. Er will euch mit seiner Zauberei aus euerem Land vertreiben. Was empfehlt ihr da?" (Sure 26:34, 35 - asch-Schu'ara')
Die Mentalität, die hier zum Vorschein kommt, ist typisch für jene, die die Wahrheit verneinen. Der Quran kennt zahlreiche Beispiele von Menschen ähnlichen Verhaltens und deren Antworten auf den Beweis offensichtlicher Tatsachen. Diese Geisteshaltung, die blindlings dem Glauben der Vorfahren folgt und sich weigert, die Wahrheit zu sehen, obwohl sie vollständig und klar erkennbar ist, war nicht nur eine besondere Charaktereigenschaft Pharaos und seines Gefolges. Im Lauf der Geschichte haben Glaubensverweigerer schon immer einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Diese Überheblichkeit beschreibt unser Herr im Quran folgend:
Abwenden aber will Ich von Meiner Botschaft diejenigen, die sich ohne Grund auf der Erde hochmütig benehmen. Selbst wenn sie alle Zeichen (der Wahrheit) sehen, wahrlich, sie glauben nicht daran. Und selbst wenn sie den rechten Weg sehen, so nehmen sie ihn nicht als Weg… (Sure 7:146 - al-A'raf)
Pharao und sein Umfeld bevorzugten erkennbar den Weg der Verleugnung und des Übels anstatt den Weg der Rechtleitung zu beschreiten. Trotz der Wunder, deren Zeugen sie gewesen waren, wollten sie Moses der Lüge überführen. Zu diesem Zweck wollten sie Moses, den sie nun für einen Magier hielten, mit ihm ebenbürtigen Zauberern und Hexern konfrontieren.
Sie sprachen: "Lass ihn und seinen Bruder warten, und schicke Leute in die Städte, die zusammenrufen, um dir jeden gelehrten Zauberer zu bringen. (Sure 7:111, 112 - al-A'raf)
Pharao behauptete, die Wunder Moses seien nichts als Taschenspielertricks gewesen und glaubte, seine eigenen Zauberer würden diese als solche entlarven. Auf diese Art gedachte er Moses zu überführen und seine eigene Reputation wieder herzustellen. Er hätte Moses und Harun durchaus töten lassen können. In der Hoffnung aber, einen größeren und eindrucksvolleren Sieg davonzutragen, folgte er den Vorschlägen seiner Ratgeber. Dies schien ihm eine gute Strategie zu sein. Tatsächlich jedoch war er dazu verurteilt, eine überwältigende Niederlage von Allah hinzunehmen, und diese Niederlage kam aus einer Richtung, aus der er sie am allerwenigsten erwartet hätte.
Eines überwältigenden Sieges gewiss, erlaubte Pharao Moses, Zeit und Ort der Konfrontation zu bestimmen.
Er fragte: "Bist du zu uns gekommen, uns mit deiner Zauberei aus unserem Land zu vertreiben, o Moses? Aber wir werden dir gewiss mit gleichartiger Zauberei kommen. Setze also zwischen uns und dir ein Treffen fest - wir wollen es nicht verfehlen und du auch nicht - an einem Ort, der beiden recht ist."
Er sagte: "Das vereinbarte Treffen sei am Festtag, und die Leute sollen sich am Vormittag versammeln." (Sure 20:57-59 - Ta Ha)
Moses wählte den Tag der Festspiele, so dass die Bevölkerung die Begegnung verfolgen konnte. Es war eine weise Entscheidung, denn so konnte das Volk Moses' Botschaft hören und Zeugen der Niederlage Pharaos und seiner Zauberer werden. Pharao war mit Zeit und Ort einverstanden.
Dann zog sich Pharao zurück und raffte seine ganze List zusammen. Alsdann kam er (zum Treffen).
Moses sagte zu ihnen. "Wehe euch! Denkt euch gegen Allah nichts Böses aus, sonst vernichtet Er euch durch eine Strafe. Jeder, der (Böses gegen Ihn) ausbrütet, geht verloren.
Und sie besprachen ihr Vorhaben untereinander, berieten aber geheim.
Sie sagten: "Diese beiden sind bestimmt Zauberer. Sie wollen uns mit ihrer Zauberei gewiss aus unserem Land vertreiben und uns unserer Lebensweise berauben. So nehmt euer ganzes Können zusammen; dann tretet geschlossen vor. Wohl dem, der heute obsiegt!" (Sure 20:60-64 - Ta Ha)
Der Titel der Ägyptischen Herrscher im Quran
Moses war nicht der einzige Prophet, der im alten Ägypten gelebt hat. Der Prophet Joseph lebte schon lange vor Prophet Moses' Zeit in Ägypten.
Die Geschichten von Moses und Joseph, die uns Allah im Quran überliefert, enthalten ein besonderes Detail, das es wert ist, erwähnt zu werden. Zu Joseph's Zeit benutzt der Quran das Wort "König", wenn vom ägyptischen Herrscher die Rede ist:
Und der König sprach: "Bringt ihn zu mir! Ich will ihn an meiner Seite haben." Und nachdem er es mit ihm besprochen hatte, sagte er: "In der Tat, von heute an bist du bei uns in Amt und Würden." (Sure 12:54 - Yusuf)
Zu Moses Zeit jedoch wird der ägyptische Herrscher als "Pharao" bezeichnet:
Und wahrlich, Wir gaben Moses neun deutliche Wunderzeichen. Erkundige dich nur bei den Kindern Israels. Und als er zu ihnen kam, sagte Pharao zu ihm: "O Moses! Ich halte dich fürwahr für verhext." (Sure 17:101 - al-Isra)
Heute verfügbare historische Aufzeichnungen liefern die Erklärung für die Verwendung der verschiedenen Titel für die Herrscher von Ägypten. Im alten Ägypten bezeichnete das Wort "Pharao" ursprünglich den königlichen Palast. Die in der alten Zeit regierenden Herrscher benutzten den Titel "Pharao" nicht. Das Wort "Pharao" kam erst im neuen Königreich als Synonym für den ägyptischen König in Gebrauch (beginnend mit der 18. Dynastie, 1539-1292 v.Chr.), später in der 22. Dynastie wurde es als respektvoller Beiname gebraucht.1
Hier werden einmal mehr die wunderbaren Eigenschaften des Quran aufgezeigt: Weil der Prophet Joseph lange vor dem Neuen Königreich lebte, bezeichnet der Quran den zeitgenössischen ägyptischen Herrscher als "König" und nicht als "Pharao". Moses aber lebte in der Zeit des Neuen Königreichs, weswegen jener zeitgenössische König "Pharao" genannt wird.
Diese Unterscheidung setzt eine genaue Kenntnis der Geschichte des alten Ägypten voraus. Wie schon früher erwähnt, war die Geschichte des alten Ägypten aber im 4. Jahrhundert vollständig vergessen, und die Hieroglyphenschrift wurde erst im 19. Jahrhundert entziffert. Das bedeutet, das keine tiefere Kenntnis der ägyptischen Geschichte vorhanden war zu der Zeit, als der Quran offenbart wurde. Diese Tatsache ist ein weiterer Beweis unter zahllosen anderen Beweisen, dass der Quran Allahs Wort ist.

Moses' (a.s.) Konfrontation mit den Magiern
Aus allen Teilen Ägyptens kamen die Zauberer zu Pharao um ihre Magie gegen Moses zu wenden. Pharao war sich seines endgültigen Sieges sicher. Nach einer für ihn erfolgreichen Konfrontation würde Pharaos' Autorität und die seiner höchsten Beamten gesichert sein. Die Zauberer hingegen konnten die Belohnung kaum erwarten, die sie bei Moses' Niederlage erhalten würden:

"Um dir jeden gelehrten Zauberer zu bringen!"
So kamen die Zauberer zu Pharao und fragten: "Bekommen wir wirklich einen Lohn, wenn wir die Obsiegenden sind?"
Er sagte: "Ja, und dann sollt ihr mir gewiss nahestehen." (Sure 7:112-114 - al-A'raf)
Pharao wollte die Situation benutzen, seine Autorität zu konsolidieren, während die Zauberer glaubten, durch die Ehre bei Hofe zu sein, eigene Privilegien erlangen zu können. Die fähigsten Zauberer Ägyptens waren gegen Moses und Harun in aufgeboten worden. Moses sollte entscheiden, welche Partei beginnen sollte:
Sie fragten: "O Moses! Willst du zuerst werfen oder sollen wir als erst werfen?" Er antwortete: "Nein! Werft nur!" Und siehe, wegen ihrer Zauberei kam es ihm vor, als ob ihre Stricke und Stäbe liefen. (Sure 20:65, 66 - Ta Ha)
Als die Magier ihre Tricks vorführten, schienen sich ihre Stricke und Stäbe als ob sie liefen. Wie uns der Vers informiert, wurde dem Publikum vorgetäuscht, die Stricke und Stäbe bewegten sich aus eigener Kraft.
Ein bestimmter Punkt verdient unsere Aufmerksamkeit hier: im obigen Vers finden wir die Formulierung "...kam es ihm vor, als ob ihre Stricke und Stäbe liefen." Dies impliziert, dass es keine tatsächliche Bewegung gab, sondern nur eine den Zuschauern vorgetäuschte. In einem anderen Vers wird diese Illusion folgendermaßen erklärt:
Er sagte: "Werft!" Und als sie geworfen hatten, bezauberten sie die Augen der Leute und jagten ihnen Angst ein und entfalteten einen gewaltigen Zauber. (Sure 7:116 - al-A'raf)

Pharaos' Magier waren Autoritäten auf Gebieten, die von der Medizin bis zur Astronomie reichten. Sie nutzten ihr Prestige um die öffentliche Meinung in Pharaos' sinn zu beeinflussen, hauptsächlich, um die Tyrannei Pharaos' zu untermauern. Hier ein Relief mit den Magiern, wie sie die Welt auf ihren Händen tragen.

Mit ihren Illusionen gewannen Pharaos' Zauberer das Publikum. Sie priesen sein Regime indem sie ihren Zauber als "durch die Macht des Pharao geschehend" begründeten. Pharao verschaffte ihnen als Gegenleistung finanzielle Vorteile. Kurz, ihre Beziehung zu Pharao war eine ausschließlich kommerzielle.
Den Magiern war während der Konfrontation mit Moses vollständig klar, dass Pharao keinerlei göttliche Macht besaß. Gleichwohl, weil sie näher bei Hof sein und die sich daraus ergebenden Vorteile nutzen wollten, praktizierten sie ihre Taschenspielereien. Sie waren sich ihrer Überlegenheit über Moses sicher und machten dies auch klar:

Pharaos' Magier führten die religiösen Zeremonien der Ägypter durch. Hier ist ein Einbalsamierungsritual zu sehen.
Da warfen sie ihre Stricke und ihre Stäbe hin und sagten: "Bei Pharaos Macht! Wir werden gewiss die Sieger sein." (Sure 26:44 - asch-Schu'ara')
Obwohl alles nur eine Spiegelfechterei war, war die Menschenmenge doch beeindruckt. Wie wir im Quran lesen können, waren die Menschen sehr verängstigt. Selbst Moses war hin- und hergerissen und sein Herz war von Furcht vor den Magiern erfüllt, schienen doch als ob ihre Stricke und Stäbe liefen. Allah erinnerte Moses daran, dass er sich nicht zu fürchten habe:
Da verspürte Moses in sich Angst aufsteigen. Wir sprachen: "Fürchte dich nicht! Siehe, du wirst obsiegen. Wirf nur, was du in deiner Rechten hältst. Es wird verschlingen, was sie fabriziert haben. Sie brachten es nur mit einem Zaubertrick zustande. Aber Zauberern ergeht es nicht wohl, wo auch immer." (Sure 20:67-69 - Ta Ha)

Nach dieser Rückversicherung durch Allah wandte sich Moses an die Magier und sagte ihnen, ihre Vorführung sei nichts als Tricks gewesen, was ihnen nach Gottes Willen auch bewiesen werden würde:
Und als sie geworfen hatten, sprach Moses: "Den Zauber, den ihr vorgeführt habt, wird Allah gewiss vereiteln. Fürwahr, Allah lässt das Werk derer nicht gedeihen, die Verderben stiften. (Sure 10:81 - Yunus)
Dann warf Moses seinen Stab zur Erde. Der Effekt war schreckenerregend für die Zauberer: Ihre Stricke und Stäbe wurden von Moses' Stab verschlungen.
Und Wir gaben Moses ein: "Wirf deinen Stab!" Und da verschlang er ihren Trug. So erwies sich die Wahrheit, und ihr Werk erwies sich als nichtig. Und so wurden sie besiegt und kehrten gedemütigt um. (Sure 7:117-119 - al-A'raf)
Im Gegensatz zu den Taschenspielereien der Zauberer hatte Moses mit seinem Stab tatsächlich ein Wunder vollbracht. Die Zauberer hatten sich gegen Moses verschworen. Allah jedoch, ist der Beste im Pläneschmieden, unser Herr half Moses mit einem Plan, der ihre Tricks vollständig entlarvte; so kehrte sich die Verschwörung der Zauberer am Ende gegen sie. Mit übernatürlichen Eigenschaften von Allah ausgestattet, bewirkte der Stab Moses' ein tatsächliches Wunder.
Folglich, im Gegensatz zu allen Erwartungen, trug Moses den Sieg über die Zauberer davon. Jedermann wurde Zeuge, dass Allahs Versprechen der Wahrheit entsprach. Allah ließ Moses nicht im Stich und ließ ihn siegreich sein über eines der mächtigsten Systeme seiner Zeit.
Die Magier finden zum Glauben
Das Ergebnis der Konfrontation war völlig unerwartet für Pharao, die Zauberer und die Zuschauer. Die Zauberer, die ihrer Überlegenheit so sicher gewesen waren, waren besiegt. Mehr noch, ihre totale Niederlage hatte vor den Augen der versammelten ägyptischen Bevölkerung stattgefunden. Für die Zauberer war der Eindruck der eigenen Niederlage noch größer. Sie hatten nur zu gut gewusst, dass ihr Spektakel reine Illusion war. Sie hatten Tricks vorgeführt um die Menschen Glauben zu machen, ihr politisches System - und konsequenterweise Pharaos' System - verfüge über göttliche Macht. Moses Wunder aber bewiesen ihnen das Gegenteil. Sie erkannten, dass seine Leistung keine Illusion und kein Taschenspielertrick war. Moses Stab hatte sogar ihre Stricke und Stäbe verschlungen. So erkannten die Zauberer, dass es sich hier um ein wirkliches Wunder handelte, ein Zeichen der Existenz Gottes und ein Beweis, dass Gott Moses half. Daraufhin nahmen sie den rechten Glauben an.
Doch die Zauberer warfen sich in Anbetung nieder. Und sprachen: "Wir glauben an den Herrn der Welten, Den Herrn von Moses und Harun." (Sure 7:120-122 - al-A'raf)
Mit diesem Augenblick war das gesamte ägyptische Herrschaftssystem auf den Kopf gestellt worden. Pharao, der Moses öffentlich herausgefordert hatte, weil er sich seiner Sache sicher gewesen war, war geschlagen und seine Zauberer glaubten nunmehr an Moses. Dies konnte Pharao unmöglich akzeptieren. In seiner pervertierten Vorstellung war einzig und allein er der Besitzer des Landes, selbst der Menschen, und er glaubte, anordnen zu können, ob die Menschen zu einer anderen Religion konvertieren durften oder nicht:
Pharao sprach: "Glaubt ihr an Ihn, bevor ich es euch erlaube? Ihr habt diese List in dieser Stadt ersonnen, um ihre Bewohner daraus zu vertreiben. Aber ihr werdet schon noch erfahren..." (Sure 7:123 - al-A'raf)
Fehlgeleitet durch seinen irrsinnigen Verstand, versucht Pharao nun, die Situation zu erfassen. Ganz offensichtlich war gerade ein Wunder geschehen, und nach einer schimpflichen Niederlage waren seine Zauberer zum Glauben an Moses' Herrn übergetreten. Was man in dieser Situation von Pharao hätte erwarten sollen, war, anzuerkennen dass ein Wunder geschehen war und zu akzeptieren, auf den richtigen Weg geleitet zu werden. Pharao jedoch zog es vor, die Ereignisse in einer Weise zu interpretieren, von der er selbst wusste, dass sie nur seiner Einbildung entsprang. So redete er sich ein, dass Moses und die Zauberer gegen ihn konspiriert hatten, um die Macht in Ägypten an sich zu reißen. Er ging sogar so weit, anzunehmen es wäre Moses gewesen, der seine Zauberer in der Magie unterwiesen hatte:
"…Er ist wohl euer Meister, der euch die Zauberei gelehrt hat!…" (Sure 20:71 - Ta Ha)
So wurde Pharao Zeuge Allahs' unwiderlegbarer Zeichen und Wunder, weigerte sich aber gleichwohl, sie anzuerkennen. Tatsächlich war sein Benehmen typisch für alle, die die Wahrheit leugnen. Diese Menschen sind entschlossen, im Unglauben zu verharren, an ihm festzuhalten, ganz gleichgültig, wie unbestreitbar die Zeichen sind, die ihnen gegeben werden. Sie flüchten sich in jeden nur möglichen Wahn um ihr Leugnen zu rechtfertigen. In jeder Gesellschaft und in jeder Altersstufe werden wir zahllose Ungläubige finden, die mit dieser enormen Halsstarrigkeit Pharaos infiziert sind, die die Existenz, die Einzigartigkeit und die Rechtmäßigkeit von Allahs Religion leugnen.
Pharao wusste jedoch, dass seine Dickköpfigkeit ihm nichts nützen würde. Die Niederlage der Zauberer und deren Konvertierung zu Moses' Glauben hatten seiner Autorität schweren Schaden zugefügt. Er musste die Situation wieder in den Griff bekommen und seine Macht wieder herstellen. Daher griff er zur Gewalt und bedrohte die nunmehr gläubigen Zauberer mit Folter und Tod. Diese jedoch, inzwischen die Wahrheit von Allahs' Botschaft wissend, suchten Zuflucht bei Allah. In verschiedenen Quranversen können wir nachlesen, wie die Zauberer ihrer Zuflucht zu Allah Ausdruck verleihen:
"…Wahrlich, ich lasse euch euere Hände und Füße wechselseitig abhacken und euch an Palmenstämmen kreuzigen. Ihr sollt wahrlich erfahren, wer von uns strenger und nachhaltiger straft."
Sie antworteten: "Wir geben dir keineswegs den Vorzug vor den deutlichen Zeichen, die zu uns kamen, oder vor Unserem Schöpfer. Beschließe, was du beschließen magst, du vermagst nur über das irdische Leben zu beschließen. Siehe, wir glauben an unseren Herrn, auf dass Er uns unsere Sünden verzeihe und die Zauberei, zu der du uns gezwungen hast. Allah ist gewiss am besten und beständigsten." (Sure 20:71-73 - Ta Ha)
Sie sprachen: "Siehe, zu unserem Herrn kehren wir zurück. Du nimmst doch nur deshalb Rache an uns, weil wir an die Wunderzeichen unseres Herrn glauben, nachdem sie zu uns gekommen sind. Unser Herr, wappne uns mit Geduld und nimm uns als Gottergebene zu Dir". (Sure 7:125, 126 - al-A'raf)
Sie sprachen: "Es gibt Schlimmeres! Denn wir werden zu Unserem Herrn zurückkehren. Siehe, wir hoffen, dass unser Herr uns unsere Sünden verzeihen wird, weil wir zu den ersten der Gläubigen gehören." (Sure 26:50, 51 - asch-Schu'ara')
Wie obige Verse mitteilen, gaben diese Gläubigen den Drohungen Pharaos nicht nach und unterwarfen sich ihm nicht erneut, denn sie hatten verstanden, dass sie im Falle getötet zu werden, zu Allah zurückkehren würden, zu Ihm, der alle Dinge erschaffen hat. Sie hofften inbrünstig, dass Allah ihnen ihren vormaligen Unglauben und ihre feindliche Haltung gegenüber dem rechten Glauben, vergeben würde. Denn Allah ist der Vergebende und der Barmherzige.
Von da an wurde Pharaos' Herrschaft über die Menschen spürbar härter und böswilliger. Er versuchte, die Menschen mit purer Gewalt zu beherrschen. Aufgrund dieser verschärften Tyrannei folgte Moses niemand, mit Ausnahme einer kleinen Gruppe junger Leute seines Volkes. Nur diese wenigen jungen Menschen besaßen den Mut und die Aufrichtigkeit, dem Beispiel der Zauberer zu folgen. Die Mehrheit jedoch wusste die Macht Allah des Allmächtigen nicht zu würdigen, und da sie Ihn nicht fürchteten, lehnten sie den rechten Glauben ab. Dies wird im Quran so berichtet:
Doch niemand bekannte sich zu Moses ausser einiger jungen Leute seines Volkes, aus Furcht vor Strafe des Pharao und seiner Oberhäupter. Denn Pharao war tatsächlich voller Macht im Land, und er war einer der maßlos Ausschweifenden. (Sure 10:83 - Yunus)
Eine derjenigen, die Moses folgten, war die Ehefrau des Pharao. Diese ehrenhafte Frau, die zuvor soviel weltlichen Luxus mit Pharao geteilt hatte, wagte es nicht nur, all diesem Reichtum zu entsagen, sondern machte sich dadurch auch zum Ziel von Pharaos' Gewalttätigkeit. Ihre Entscheidung ist Zeichen eines tiefen und aufrichtigen Glaubens. Tatsächlich nennt der Quran sie gemeinsam mit Maria als eine gläubige Frau, deren Verhalten vorbildlich war:
Und Allah führt für die Gläubigen ein (weiteres) Beispiel an: Die Frau des Pharao, als sie sprach: "O mein Herr! Baue mir ein Haus bei Dir im Paradies und rette mich vor Pharao und seinem Betragen, und rette mich vor dem Volk der Missetäter." (Sure 66:11 - at-Tahrim)
Die aufrichtige Hingabe von Pharaos' Frau an Allah ist ein herausragendes Beispiel für alle Muslims. Diese Rechtgläubige verzichtete auf allen Reichtum der Welt und erkannte, dass das wahre Leben im Jenseits liegt. Sie zog die Segnungen des Jenseits den Vorteilen dieses kurzen, wenn auch trügerisch blendenden diesseitigen Daseins vor. Sie betete zu Allah um einen Platz im Paradies. Zweifellos ist ein solch ehrliches Gebet, angefüllt mit der geistigen Hinwendung zum Jenseits, ein ausgezeichnetes Beispiel für alle Gläubigen.


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