Trotz der übernatürlichen Ereignisse und der Wunder, deren Zeugen sie geworden waren, folgten der Pharao und sein Hofstaat Moses nicht. Überheblich und halsstarrig wie sie waren, blieben sie dabei, die Wahrheit zu leugnen und behaupteten sogar, Moses sei ein Magier, der einen Fluch über sie ausgesprochen habe. Außerdem ersannen sie neue Pläne, Moses und seine Anhänger weiterer Qual und Unterdrückung auszusetzen.
Wir entsandten schon Moses mit Unseren Zeichen und mit eindeutiger Vollmacht. Zu Pharao und Haman und Qarun, doch sie sagten: "Ein Zauberer! Ein Lügner! Und als er mit der Wahrheit von Uns zu ihnen kam, sagten sie: "Tötet die Söhne derer, die seinen Glauben teilen, lasst aber ihre Frauen leben." Aber die Anschläge der Ungläubigen schlugen fehl. Da sprach Pharao: "Lasst mich Moses töten - soll er doch seinen Herrn rufen! Denn ich fürchte, er ändert eueren Glauben oder lässt im Lande Unheil entstehen. Moses aber sprach: "Ich nehme meine Zuflucht zu meinem Herrn und euerem Herrn vor einem jeden Hochmütigen, der an den Tag der Rechenschaft nicht glaubt." (Sure 40:23-27 - Ghafir)
Pharao wollte Moses umbringen. Er wollte mit allen Mitteln eine neue Ordnung in Ägypten verhindern, die ihn davon abhalten würde, sich weiter zu bereichern. Würde Moses weiter an Einfluss gewinnen, würde Pharao Ägypten nicht weiter nach seinen Vorstellungen regieren können. Daher versuchte er sein Motiv, Moses zu töten, zu rechtfertigen indem er ihm die übelsten Absichten unterstellte. Es stand jedoch ein Mann aus Pharaos' Familie auf, der sich Pharaos' Grausamkeiten widersetzte.
Und ein gläubiger Mann von Pharaos Haus, der seinen Glauben verbarg, sagte: "Wollt ihr einen Mann töten, nur weil er sagt: "Mein Herr ist Allah", obwohl er mit deutlichen Zeichen von euerem Herrn zu euch kam? Wenn er ein Lügner ist, so komme seine Lüge auf ihn. Ist er jedoch wahrhaftig, so wird euch etwas von dem, was er euch androht, treffen. allah leitet nun einmal keinen Maßlosen und keinen Lügner."
O mein Volk! Euch gehört heute die Herrschaft, mächtig wie ihr auf Erden seid. Wer aber rettet uns vor Allahs Zorn, wenn Er uns erfasst?" Pharao sprach: "Ich zeige euch nur, was ich sehe, und will euch nur auf den richtigen Weg leiten."
Doch der Gläubige sprach: "O mein Volk! Ich fürchte für euch gewiss einen Tag, wie die Verbündeten ihn erlebten. Das gleiche, was Noahs Volk und den Ad und den Thamud widerfahren ist und denen, die nach ihnen lebten. doch Allah will nicht, dass Seine Diener Ungerechtigkeit erleiden. O mein Volk! Ich fürchte für euch den Tag der Hilferufe, den Tag, an dem ihr euere Rücken (zur Flucht) kehren und keinen Beschützer vor Allah haben werdet. denn der, den Allah irregehen lässt, findet niemals Rechtleitung. Zuvor kam schon Joseph mit deutlichen Zeichen zu euch. Ihr aber hörtet nicht auf zu bezweifeln, was er euch brachte, so dass ihr, als er starb, sagtet: "Allah wird nach ihm keinen Gesandten mehr schicken. So lässt Allah die Maßlosen und die Zweifler irregehen. Diejenigen, welche ohne jeden Beweis Allahs Zeichen bestreiten, erregen Abscheu bei Allah und bei den Gläubigen. Und so versiegelt Allah das Herz eines jeden Stolzen, Gewalttätigen." (Sure 40:28-35 - Ghafir)
Die Warnung des Gläubigen im Palast machte keinen Eindruck auf Pharao, dessen Herz erfüllt war mit Hochmut und Verachtung. Pharao versuchte, den Muslim, der ihn und die Menschen in Ägypten gewarnt hatte, der Lächerlichkeit preiszugeben, indem er sich höhnisch an seinen Diener Haman wandte und ihm befahl, einen Turm zu bauen:
Und Pharao sprach: "O Haman, baue mir einen Turm, damit ich den Zugang erreiche, den Zugang zum Himmel, und zu Moses Gott hinaufsteige; denn ich halte ihn wirklich für einen Lügner." Und so erschien Pharao sein übles Tun im besten Licht, und er kam vom rechten Weg ab. Pharaos List führte nur ins Verderben. (Sure 40:36-37 - Ghafir)
Pharao flüchtete sich in Zynismus, um seine Fassung zu bewahren. Er erkannte nicht die Bedeutung von Moses' Botschaft, die Existenz und die Einzigartigkeit Allahs. Soweit Pharao verstanden hatte, behauptete er, Gott sei irgendwo hoch oben in der Luft, dabei wusste Pharao doch ganz genau, dass dort oben nichts zu sehen sein würde, selbst wenn man hinaufsteigen könnte. Moses eine solche Prämisse unterstellend, begründete Pharao seine Ablehnung und Missachtung.
Als der Mann aus Pharaos' Familie, der seinen Glauben bis dahin verheimlicht hatte, Pharaos Irrtum gewahr wurde, begann er, Pharao und seinem Hofstaat die Existenz Allahs und des Jenseits zu erklären. Er warnte sie vor der niemals endenden Höllenqual. Er forderte sie auf, den rechten Weg zu gehen und bat sie dringend, ihm zu folgen:
Aber die Gläubige sagte: "O mein Volk! Folgt mir nach, ich führe euch auf den richtigen Pfad. O mein Volk! Dies irdische Leben ist nur ein Nießbrauch auf Zeit. Das Jenseits aber, das ist die Wohnung auf Dauer. Wer Böses getan hat, dem wird nur mit Gleichen vergolten werden. Wer aber das Rechte getan hat, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, diejenigen werden in das Paradies eintreten, in dem sie über jedes Maß versorgt werden. O mein Volk! Was lade ich euch zum Heil ein, wo ihr mich zum Feuer einladet! Ihr ladet mich ein, Allah zu verleugnen und Ihm etwas beizugesellen, wovon ich keinerlei Wissen habe. Ich aber lade euch ein zum Mächtigen, dem Nachsichtigen. Es ist kein Zweifel daran, dass das, wozu ihr mich einladet, keinen Anspruch auf Anrufung hat, weder in der Welt noch im Jenseits, dass unsere Rückkehr zu Allah ist und die Gesetzesbrecher Bewohner des Feuers sein werden. Dann werdet ihr euch dessen erinnern, was ich euch jetzt sage, ich aber stelle meine Sache Allah anheim. Allah kennt fürwahr Seine Diener!" Da schützte ihn Allah vor dem Übel, das sie planten. Das Übel der Strafe aber erfasste Pharaos Haus. (Sure 40:38-45 - Ghafir)
Dies ist ein Teil der Berichte über Städte, die Wir dir erzählen; einige von ihnen stehen noch, und andere sind wie niedergemäht.(Sure 11:100 - Hud) |
Pharao und seine Gefolgsleute schenkten der Warnung dieses frommen Gläubigen keine Beachtung, obwohl er doch einer der ihren war. Wegen ihres Hochmuts und ihrer Verleugnung der Wahrheit sollte sie große Qual erwarten.
Der Name "Haman", der im Quran genannt ist,wird auch
in alten ägyptischen Inschriften erwähnt
Der Quran enthüllt zahlreiche historische Fakten, die erst in jüngster Zeit bekannt geworden sind. Dies zeigt, dass jedes Wort im Quran mit dem Willen Allahs übereinstimmt.
Haman ist eine weitere Person, deren Name im Quran genannt wird. In sechs einzelnen Versen wird Haman als einer der engsten Vertrauten Pharaos genannt.
Überraschend ist jedoch, dass wir den Namen Haman nicht in der Torah finden, an der Stelle wo das Leben Moses' beschrieben wird. Andererseits wird Haman in späteren Kapiteln der Bibel erwähnt, und zwar als Berater eines babylonischen Königs, der etwa 1100 Jahre nach Pharao lebte und der für seine Grausamkeit gegen Juden berüchtigt war.
Nicht-Muslime die behaupten, der Quran sei eine Kompilation der Bibel, die von Muhammad verfasst wurde, unterliegen dem Irrtum, der Prophet habe Teile der Bibel fehlerhaft in den Quran übertragen.
Diese Behauptung ist jedoch haltlos, wie durch die Entzifferung der Hieroglyphenschrift vor etwa 200 Jahren nachgewiesen wurde. Man fand den Namen "Haman" in den alten ägyptischen Schriften.
Bis dahin konnte man die Hieroglyphen der alten ägyptischen Inschriften und Schriftrollen nicht lesen. Die Hieroglyphenschrift war über viele Jahrhunderte benutzt worden, doch mit der Verbreitung des Christentums im zweiten und dritten Jahrhundert und seinem großen kulturellen Einfluss verlernte man ihre Kenntnis. Die letzte bekannte Schriftrolle, in der Hieroglyphen benutzt wurden, datiert aus dem Jahr 394 n.Chr. Danach war die Hieroglyphenschrift eine tote Schriftsprache, die bis zum 19. Jahrhundert niemand mehr entziffern konnte.
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Ägyptische Bauarbeiter
Bis zum 19. Jahrhundert, als die Hieroglyphenschrift schließlich entziffert wurde, war der Name "Haman" unbekannt. Mit der Entzifferung der Hieroglyphen wurde klar, dass Haman am Hofe Pharaos ein wichtiger Mann gewesen ist, nämlich der "oberste Aufseher der Steinbrüche". Was hier Beachtung verdient, ist, dass nach dem Quran Haman mit der Durchführung von Bauprojekten unter Pharaos' Befehl beauftragt war. Das bedeutet, der Quran gab seinerzeit eine Information preis, deren Kenntnis sonst unmöglich gewesen wäre. |
Das Geheimnis um die alten ägyptischen Hieroglyphen wurde 1799 gelöst als man den Stein von Rosette entdeckte, der aus dem Jahr 196 v.Chr. stammt. Der Text auf dem Stein war in drei verschiedenen Sprachen abgefasst, was es ermöglichte, die Hieroglyphen zu entziffern. Die Sprachen waren ägyptisch, demotisch (eine simplifizierte Form der Hieroglyphenschrift, die von einfach gebildeten Leuten benutzt wurde) und griechisch. Die Verwendung der griechischen Sprache war es letztenendes, die die Entzifferung der altägyptischen Schrift ermöglichte. Der Franzose Jean-François Champollion übersetzte die Schriftzeichen, und so kam eine tote Sprache ans Licht, zusammen mit einem Abschnitt der Geschichte, der bis dahin verborgen geblieben war. Nun war es möglich, dass die Zivilisation des alten Ägypten mit ihrer vollständig andersartigen Religion und sozialen Struktur vor unseren Augen wieder aufleben konnte.
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Dank der Entzifferung der Hieroglyphenschrift erhalten wir auch zu unserem Thema eine wesentliche Information: Haman wurde tatsächlich in den alten ägyptischen Texten erwähnt. Der Name ist Teil einer Inschrift auf einem Monument, das heute im Hof-Museum in Wien ausgestellt ist. Auch diese Inschrift betont, dass Haman Pharao sehr nahe gestanden haben muss.
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In dem Nachschlagewerk "Die Ägyptischen Personennamen, Verzeichnis der Namen", das auf der Auswertung aller vorhandener Schriftrollen beruht, ist Haman als "oberster Herr über die Arbeiter in den Steinbrüchen" beschrieben.
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Im Gegensatz zu anders lautenden Behauptungen hat Haman tatsächlich zu Moses' Zeiten in Ägypten gelebt, exakt den Angaben im Quran entsprechend. Der Quran bezeichnet ihn als einen Mann aus Pharaos' nächster Umgebung, der für Bauprojekte verantwortlich war.
In ganz ähnlicher Weise stimmt der Vers, der uns überliefert, wie Pharao Haman anweist, einen Turm zu bauen, mit diesen Feststellungen der Archäologie überein:
Und Pharao sprach: "O ihr Anführer! Ich kenne keinen anderen Gott für euch als mich. So brenne mir Tonziegel, o Haman, und mache mir einen Turm, damit ich zum Gott Moses emporsteige. Ich halte ihn allerdings für einen Lügner." (Sure 28:38 - al-Qasas)
Die Schlussfolgerung daraus ist: Die Existenz des Namens "Haman" in den alten ägyptischen Schriftrollen untermauert die Tatsache, dass der Quran das unfehlbare Wort Gottes ist. Der Quran gibt uns hier auf wunderbare Weise ein Stück historischer Information, das man zu Zeiten des Propheten Muhammad (s.a.w.s) niemals hätte auffinden oder erschließen können.
Die Undankbarkeit der Kinder Israels
Nach seiner Konfrontation mit den Zauberern blieb Moses noch lange Zeit in Ägypten, eine Zeit, die durch schwerste Unterdrückung Moses' und der Kinder Israels geprägt war. Moses stellte sich der Gefahr, die von Pharao ausging, gleichzeitig rief er die Kinder Israels zu Standfestigkeit auf. Einige unter den Kindern Israels ließen es durchaus an Respekt gegenüber Moses vermissen und kritisierten ihn indem sie sagten, seine Anwesenheit lindere die Repressalien, denen sie ausgesetzt seien, in keiner Weise.
Moses sprach zu seinem Volk: "Ruft zu Allah um Hilfe und bleibt standhaft. Seht, die Erde gehört Allah. Er gibt sie zum Erbe, wem von Seinen Dienern Er will, und das gute Ende ist den Gottesfürchtigen bestimmt."
Sie antworteten: "Wir litten, bevor du zu uns kamst und nach deinem Kommen." Er sprach: "Vielleicht will euer Herr eueren Feind vernichten und euch in seinem Land zu Nachfolger machen, um zu sehen, wie ihr euch verhaltet." (Sure 7:128, 129 - al-A'raf)
Die Respektlosigkeit der Kinder Israels gegenüber Moses ist ein Zeichen ihrer psychischen Schwäche. Allah hatte einen Propheten gesandt, um sie vor der Grausamkeit des Pharao zu retten und der sie aufforderte, standhaft zu sein. Aufgrund ihrer Glaubensschwäche und ihres völligen Mangels an Weisheit waren sie nicht in der Lage, dies durchzustehen. Stattdessen begannen sie, sich voll Undankbarkeit bei Moses zu beklagen und zu murren. Ein aufrichtig Gläubiger jedoch wird Allah immer Dankbarkeit erweisen, egal was ihn anficht, und er wird sich allem fügen, was Allah für ihn vorherbestimmt hat. In schwierigen Zeiten, im Elend, bei Hunger und selbst unter Qual und Tyrannei muss sich ein Muslim seinem Schicksal fügen und sich Allah anvertrauen. Diese Geisteshaltung wurde von Gottes' Gesandtem, dem Propheten Muhammad (s.a.w.s) mit den Worten beschrieben: "Lob sei Allah, der alles geschaffen hat, wie es sein soll, der nichts übereilt, was Er verfügt und bestimmt. Allah ist alles was ich notwendig brauche." (Ibn Majah) Nur eine solche Unterwerfung und solches Gottvertrauen kann Schwierigkeiten in große geistige Segnungen verwandeln.
Am Beispiel Moses' zeigt uns Allah, dass der Mehrheit der Kinder Israels dieses Bewusstsein fehlte. Wie sich im folgenden zeigen wird, werden die Klagen der Kinder Israels in Undankbarkeit umschlagen und am Ende in offenen Aufstand gegen Allah. Allah informiert uns über diese Ereignisse, damit wir unsere Lehren daraus ziehen können. Genau wie in der Gottesverleugnung Pharaos, sind auch in der Glaubensschwäche und den vergifteten Herzen der Kinder Israels eine Lehre für uns enthalten.
Die Zeit des Unglücks und Pharaos' Torheit
Allah sandte mehrere verheerende Katastrophen auf Pharao und seine Untertanen herab, die Ihn so hartnäckig verleugneten. Zuerst begann eine Zeit extremer Dürre in Ägypten. Da Wasser für die Ägypter lebenswichtig war, war diese Dürre existenzbedrohend. Die Erträge der Landwirtschaft sanken bedrohlich und eine Hungersnot breitete sich aus.
Und Wir hatten das Volk Pharaos schon mit (Hunger-)Jahren und Fehlernten heimgesucht, damit sie sich ermahnen ließen. (Sure 7:130 - al-A'raf)
Wie uns der obige Vers informiert, dauerte die Hungersnot mehrere Jahre. Moses war nach seiner Auseinandersetzung mit den Zauberern noch viele Jahre in Ägypten und verkündete die Botschaft Allahs. In dieser Zeit wies Allah Moses an, Häuser zu bauen für sein Volk, in denen es ungestört und in Sicherheit seine Gebete verrichten konnte. Dies half den Gläubigen außerdem, sich zusammen zu finden.
Und Wir offenbarten Moses und seinem Bruder: "Stellt für euer Volk in ägypten Häuser her und macht sie zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet und verkündet den Gläubigen die frohe Botschaft." (Sure 10:87 - Yunus)
Eine der Katastrophen, die Allah auf Pharao niedersandte, war eine Hungersnot. Hier sehen wir ein ägyptisches Fresco mit der Darstellung hungernder Ägypter |
In jenen Häusern verrichteten Moses und seine Gefolgsleute ihre Gottesdienste. Die Ägypter jedoch ermutigten einander im Unglauben und machten Moses und seine Anhänger für die Katastrophen verantwortlich, die über sie alle hereingebrochen waren:
Doch wenn das Gute zu ihnen kam, sagten sie: "Das gebührt uns!" Wenn sie aber ein Übel befiel, so sahen sie in Moses und den Seinigen ein Unheil. Aber lag ihr Unheil nicht allein bei Allah? Jedoch die meisten vo ihnen erkannten es nicht. (Sure 7:131 - al-A'raf)
Ständig gab es neues Unglück überall im Land. Trotzdem ließen Pharao und seine Leute nicht ab von ihren widernatürlichen polytheistischen Ritualen; sie hielten starrsinnig an der "Religion ihrer Väter fest". Nicht einmal die beiden Wunder, die Moses vollbracht hatte als seine Hand weiß wurde und sich sein Stab in eine Schlange verwandelte, konnten sie von ihrem Aberglauben abbringen. Tatsächlich erklärten sie sogar, sie würden ihm niemals glauben, selbst wenn er ein weiteres Wunder bewirke:
Und sie sprachen: "Was auch immer an Wunderzeichen du uns bringen magst, um uns zu bezaubern, wir glauben dir doch nicht!" (Sure 7:132 - al-A'raf)
Wegen dieses Verhaltens sandte Allah ihnen schweres Unglück, als
"lauter deutliche Zeichen" (Sure 7:133 - al-A'raf), damit sie Qualen litten auf dieser Welt. Das erste Unglück war die bereits erwähnte Dürre, die die landwirtschaftliche Produktion zurückgehen ließ.
Die ägyptische Landwirtschaft basierte auf dem Wasser des Nils und war insoweit nicht abhängig von den Wetterbedingungen. Selbst in der heißesten Jahreszeit, wenn kein Regen fiel, brachte der Nil Wasser in Hülle und Fülle aus dem inneren Afrikas. Doch weil Pharao und sein Gefolge überheblich und hochmütig gegenüber Gott waren, brach eine bis dahin nicht gekannte Katastrophe über sie herein, eine Dürre. Diese Dürre widerlegte ganz klar die Worte Pharaos', als er sagte:
... "O mein Volk! Gehören das Königreich von ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um?" (Sure 43:51 - az-Zukhruf)
Gleichwohl, anstatt die Zeichen zu beachten, sahen die Ungläubigen jene Katastrophen als ein Unglück an, dass Moses und die Kinder Israels über sie gebracht hatten. Sie unterlagen diesem Wahn, weil sie von ihrem Aberglauben und der Religion ihrer Vorfahren überzeugt waren. Sie hatten schwer zu leiden, doch was über sie kommen sollte, war nicht auf dieses erste Unglück beschränkt. Dies war erst der Anfang. Allah sandte ihnen eine ganze Reihe von Katastrophen. Im Quran werden sie wie folgt beschrieben:
Alte ägyptische Quellen erwähnen die Katastrophen, die Pharaos' Untertanen heimsuchten. Hier sehen wir ein Fragment des berühmten Papyrus Ipuwer. "Die Pest wütet im Land. Blut ist überall..." |
Und so sandten Wir über sie die Flut und die Heuschrecken und die Läuse und die Frösche und das Blut, lauter deutliche Zeichen. Sie aber benahmen sich hochnäsig und blieben ein sündiges Volk. (Sure 7:133 - al-A'raf)
Trotz all der Desaster blieben sie bei ihrer Verleugnung des Glaubens. Sogar als sie erkannt hatten, dass die Katastrophen, die über sie hereinbrachen, auf ihr Leugnen zurückzuführen waren, fuhren sie fort, zu leugnen. Pharao und seine Gefolgschaft versuchten, Moses und folglich Gott zu betrügen. Als die fürchterlichen Katastrophen eine nach der anderen über sie hereinbrachen, riefen sie Moses und flehten ihn an, sie zu erretten.
Und sobald eine Plage sie traf, sprachen sie: "O Moses, bete für uns zu deinem Herrn! Er hat doch ein Versprechen von dir angenommen. Wahrlich, wenn du uns von der Plage befreist, glauben wir dir und entlassen mit dir die Kinder Israels." Sobald Wir aber die Plage von ihnen genommen hatten und der (neue) Termin für sie verstrichen war, brachen sie ihr Wort. (Sure 7:134-135 - al-A'raf)
Wir sollten hier anmerken, dass das Benehmen der Ungläubigen dem Verhalten Satans sehr ähnlich war. Satan weigerte sich, Allah zu gehorchen, obwohl er Seine Existenz anerkannte. In ähnlicher Weise weigerten sich Pharaos' Anhänger, sich Allah und seinem Gesandten zu unterwerfen, trotzdem sie die Tatsache eingestanden, dass jene Katastrophen von Allah gesandt wurden, den sie als "Herrn von Moses" zu titulieren wagten. Letztenendes erkannten sie die Existenz Gottes an, weigerten sich jedoch aufgrund ihres Hochmuts und ihrer blinden Gefolgschaft der Religion ihrer Vorfahren, sich Ihm zu unterwerfen.
Moses verkündete die Religion Allahs und warnte sein Volk eine lange Zeit. Er bewirke außerdem eine Reihe weiterer Wunder als Zeichen Allahs. Allah sandte viele Katastrophen auf die Menschen herab, um sie dazu zu bewegen, sich Ihm zuzuwenden. Jedoch gab niemand der Götzenanbeter seine polytheistische Religion auf oder wandte sich seinem wahren Herrn, seinem Schöpfer zu. Allah informiert uns im Quran, dass sich Pharao trotz aller Anstrengungen Moses' weigerte:
Und in Moses (war ein Zeichen,) als Wir ihn mit offenkundiger Vollmacht zu Pharao schickten. Doch im Bewusstsein seiner Stärke wandte er sich ab... (Sure 51:38, 39 - adh-Dhariyat)
Nach dieser Weigerung betete Moses zu Allah, Er möge jenem ungehorsamen Volk schwere Qualen auferlegen:
Und Moses sprach: "O unser Herr! Siehe, Du hast Pharao und seinen Oberhäuptern im irdischen Leben Pracht und Reichtümer gegeben, o unser Herr, auf dass sie von deinem Wege abirren. O unser Herr, vertilge ihre Güter und verhärte ihre Herzen, so dass sie nicht glauben, bis sie die schmerzliche Strafe sehen."
Er sprach: "Euer Gebet ist erhört. Verhaltet euch wohl und folgt nicht dem Weg der Unwissenden." (Sure 10:88, 89 - Yunus)
Allah erhörte Moses' Gebet. Pharao und sein Volk, die trotz aller Warnungen den rechten Weg nicht beschreiten wollten, erfuhren eine schreckliche Bestrafung. In gewisser Weise entsprach ihr Ende ihrer Lebensführung, sie sollten mit all ihren Besitztümern begraben werden.